Teslas Tödlicher Autounfall Vor Zwei Jahren, Unfallbericht Endlich Veröffentlicht

Kürzlich wurden im Rahmen einer öffentlichen Anhörung die Ergebnisse einer Untersuchung zu einem schweren Autounfall mit Tesla im Jahr 2018 bekannt gegeben. Dieses Mal wurde die konkrete Ursache des Autounfalls erläutert und die Mängel des automatischen Fahrsystems von Tesla sowie andere Faktoren erläutert, die zum Unfall geführt haben.
Das Autopilot-System von Tesla ist in den USA erneut in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt.
Am 25. Februar hielt das National Transportation Safety Board (NTSB) in Washington eine öffentliche Anhörung ab, um seinen Bericht über den tödlichen Unfall des Tesla Model X im Jahr 2018 zu veröffentlichen, bei dem ein Apple-Ingenieur ums Leben kam.

Der konkrete Inhalt umfasst die Sicherheitsprobleme, die durch die automatische Fahrassistenztechnologie Autopilot in diesem Unfallfall verursacht wurden, sowie die daraus resultierenden Untersuchungsergebnisse.
Das Fahrzeug befand sich zum Zeitpunkt des Unfalls im autonomen Fahrbetrieb
Der Unfall ereignete sich im März 2018, als Walter Huang (Huang Weilun, genannt Huang), ein chinesischer Ingenieur bei Apple, ein Model X auf einer Autobahn in Mountain View, Kalifornien, fuhr. Das Fahrzeug kam von der Fahrspur ab und beschleunigte in die Leitplanke auf der Fahrbahn.

Nach dem Vorfall wurde Huang gerettet und ins Krankenhaus gebracht, starb jedoch leider einige Stunden später an seinen schweren Verletzungen. Das autonome Fahrsystem des Fahrzeugs hat in der Folge Haftungsfragen aufgeworfen.
Nach Überprüfung der Datenprotokolle des Fahrzeugs gab Tesla eine Erklärung heraus, in der es bestätigte, dass das Model X zum Zeitpunkt des Unfalls vom Autopiloten gesteuert wurde. Aus den Daten ging jedoch auch hervor, dass der Besitzer die Hände vor dem Unfall vom Lenkrad genommen hatte.
Das National Transportation Safety Board (NTSB) (eine unabhängige Untersuchungsbehörde der US-Regierung, die für die Untersuchung von Unfällen im zivilen Transportwesen zuständig ist) übernahm den Fall, untersuchte die genauen Unfallursachen und veröffentlichte schließlich vor kurzem einen Untersuchungsbericht.
Tesla: Das Sicherheitssystem muss verstärkt werden
Bei der Anhörung sagte der Vorsitzende des NTSB, Robert Sumwalt, dass ihn die Feststellung, die ihn am meisten schockiert habe, Teslas „Mangel an Systemsicherungen“ sei.
Das NTSB ist der Ansicht, dass das visuelle Verarbeitungssystem des von Huang gefahrenen Autos in einer unerwarteten Situation nicht die richtige Fahrspur einhalten konnte und fälschlicherweise in Richtung des Stahlleitplankengeländers und der Betonwand abbog. Das System hat die Sicherheitsbarriere nicht erkannt und schien dies auch nicht zu beabsichtigen.

Darüber hinaus reagierte das autonome Fahrsystem nicht rechtzeitig, wenn sich eine Gefahr näherte. Das Kollisionswarnsystem des Autos löste keinen Alarm aus und das automatische Bremssystem wurde nicht aktiviert.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass Tesla keine angemessenen Mittel zur Überwachung der Ablenkung des Fahrers bereitgestellt hat. Bei diesem Vorfall nahm der Fahrer mehrmals die Hände vom Lenkrad, es wurden jedoch 15 Minuten vor dem Unfall nur zwei optische und ein akustischer Alarm ausgelöst und danach gab es keine weiteren Warnungen.

Das NTSB wies jedoch auch darauf hin, dass Tesla nicht die einzige Ursache des Unfalls war. Neben der Unvollkommenheit des autonomen Fahrsystems wurden auch einige andere Gründe aufgedeckt.
Mehrere Gründe führten zur Tragödie
Das NTSB erklärte, Huangs Tod sei das Ergebnis einer Kombination mehrerer Faktoren gewesen, und der Autopilot sei nur einer davon gewesen.
Grund 1: Ablenkung des Fahrers
Aus dem Bericht ging hervor, dass der Fahrer in den 60 Sekunden vor dem Unfall 34 Sekunden lang das Lenkrad nicht in der Hand hielt und dass er in den letzten 6 Sekunden vor dem Aufprall seine Hände nicht am Lenkrad hatte und es keinerlei Anzeichen für ein Brems- oder Ausweichmanöver gab.
Die Untersuchung ergab außerdem, dass zum Zeitpunkt des Vorfalls ein Spiel auf dem Mobiltelefon des Autobesitzers aktiviert war. Offenbar spielte er zu diesem Zeitpunkt ein Handyspiel. Zudem wurde aufgezeichnet, dass er während dieser Zeit Textnachrichten gesendet und empfangen hatte.
Grund 2: Schäden an der Anlage
Auch die Straßenbarrieren spielten eine entscheidende Rolle. Huangs Auto hätte beim Aufprall auf die Betonbarrieren durch einen Aufpralldämpfer geschützt werden müssen.
Das NTSB bestätigte jedoch, dass eine Woche vor dem Unfall an derselben Stelle ein anderes Auto verunglückt war, wobei der Stoßdämpfer beschädigt wurde. Und vor dem Unfall hatte Caltrans das Problem nicht behoben.

Grund 3: Unzureichende Überprüfung
Ein Teil der Kritik des NTSB richtete sich auch gegen die oberste Verkehrssicherheitsbehörde des Landes, die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA), die dem Verkehrsministerium untersteht.
Der Vorstand des NTSB erklärte, dass die NHTSA zwar die Vollmacht habe, Fahrzeuge mit technischen Mängeln zurückzurufen, dies jedoch bisher nicht getan habe.
Was die Technologie für selbstfahrende Autos angeht, hat die NHTSA kaum für deren Überwachung gesorgt und Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit dieser Systeme ignoriert.
Grund 4: Fahrlässigkeit des Arbeitgebers
Schließlich wird auch Apple als Huangs Arbeitgeber in die Verantwortung genommen. Das NTSB wies darauf hin, dass Apples Funktion „Nicht stören während der Fahrt“ optional und keine obligatorische Standardeinstellung sei.
Er wies auch darauf hin, dass Unternehmen wie Apple keine verbindlichen Maßnahmen ergriffen hätten, um ihre Mitarbeiter dazu anzuhalten, während der Fahrt keine Smartphones zu benutzen.
Beim autonomen Fahren gibt es noch viele Schwierigkeiten
Zwar wurden einige Untersuchungsergebnisse erzielt, doch ist das NTSB nicht rechtlich befugt, diese Empfehlungen durchzusetzen. Die Entscheidung, ob diese Ergebnisse übernommen werden, liegt bei den anderen Aufsichtsbehörden.
Sumwalt machte deutlich, dass es sich bei diesem Autounfall nicht um einen Einzelfall handelte und dass die Sicherheit angesichts der zunehmenden Vernetzung von Menschen und intelligenten Systemen eine harte Probe darstellt.
In den USA, wo es jedes Jahr zu Millionen von Autobahnunfällen kommt, untersucht das NTSB nach eigenen Angaben derzeit 17 Unfälle, bei drei davon war Teslas Autopilot-Technologie im Spiel. Und die NHTSA sagte, sie untersuche mindestens 14 Unfälle, an denen der Autopilot beteiligt war.
Vielleicht ist das keine gute Sache für Stella und Musk.

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