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Kostengünstiges KI-Tool erkennt Alzheimer-Anzeichen früh

vor 9 Tagen

Forscher der Boston University Chobanian & Avedisian School of Medicine haben ein kostengünstiges KI-Tool entwickelt, das präzise Vorhersagen über zentrale Merkmale der Alzheimer-Erkrankung treffen kann. Dabei handelt es sich vor allem um die Anwesenheit von Ablagerungen aus amyloid-beta- und Tau-Proteinen, die als biomolekulare Indikatoren für das Fortschreiten der Krankheit gelten. Das neue KI-Modell nutzt alltägliche und vergleichsweise günstige diagnostische Daten wie strukturelle Hirn-Scans (z. B. MRT), kognitive Tests zur Gedächtnisleistung sowie elektronische Gesundheitsakten. Im Gegensatz zu teuren und invasiven Methoden wie Cerebrospinalflüssigkeitsuntersuchungen oder PET-Scans, die bisher für die Erfassung dieser Proteine nötig waren, ermöglicht das KI-System eine frühzeitige und kostengünstige Abschätzung des Alzheimer-Risikos. Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht. Das Modell wurde an einer großen Gruppe von Patienten trainiert, deren Daten über mehrere Jahre hinweg gesammelt wurden, um Muster im Verlauf der Krankheit zu erkennen. Es integriert Informationen aus verschiedenen Quellen – von kognitiven Leistungsindikatoren über strukturelle Hirnveränderungen bis hin zu grundlegenden Gesundheitsdaten wie Blutdruck oder Diabetesstatus. Die KI konnte dabei mit hoher Genauigkeit vorhersagen, ob eine Person in Zukunft typische biochemische Merkmale der Alzheimer-Erkrankung aufweisen würde. Besonders bemerkenswert ist, dass das System bereits in frühen Stadien der Erkrankung, oft vor der klinischen Symptomatik, Hinweise auf neurodegenerative Prozesse erkennt. Die Entwicklung ist ein bedeutender Schritt hin zu einer breit angelegten, präventiven Alzheimer-Diagnostik. Durch die Nutzung bereits verfügbaren und kostengünstigen Datenmaterials könnte das Tool in klinischen Routinelaboren, Arztpraxen oder auch in epidemiologischen Studien eingesetzt werden, um Risikopatienten früh zu identifizieren. Damit würde sich die Möglichkeit eröffnen, Therapien früher einzuleiten, wenn sie noch wirksam sein könnten, und die Entwicklung neuer Medikamente zu beschleunigen. Industrielle Experten und Neurologen begrüßen die Entwicklung als einen Meilenstein in der personalisierten Medizin. „Dieses KI-Modell zeigt, dass wir nicht auf teure und selten verfügbare Tests angewiesen sind, um Alzheimer früh zu erkennen“, sagt Dr. Lena Müller, Neurologin am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen. „Es könnte die Diagnostik in der Allgemeinmedizin revolutionieren und die Behandlungsmöglichkeiten erweitern.“ Die Boston University ist bereits in Gesprächen mit medizinischen Technologieunternehmen, um die Umsetzung in klinische Praxis voranzutreiben. Die KI-Technologie könnte in Zukunft Teil von routinemäßigen Gesundheitsuntersuchungen werden – insbesondere bei älteren Menschen mit erhöhtem Risiko.

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