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Baker Tilly und Moss Adams fusionieren: Neue Top-6-Bilanzierungsfirma entsteht. CEOs erklären Strategie.

vor 16 Tagen

Ehemalige Konkurrenten Baker Tilly und Moss Adams haben sich diese Woche fusioniert, was einen weiteren Umbruch bei mittelständischen Beratungsunternehmen darstellt und die Rolle von Private Equity in der US-Buchhaltungsbranche unterstreicht. Die beiden Firmen, die eine Stufe unter den Big Four stehen, haben gemeinsam ein Jahresumsatz von über 3 Milliarden US-Dollar. Durch die Fusion haben sie sich über BDO, Grant Thornton US und CLA positioniert und sind nun der sechstgrößte Buchhaltungskonzern in den USA gemessen am Umsatz. Die Fusion vereint 11.500 Mitarbeiter unter einem Dach, wobei das Unternehmen den Namen Baker Tilly behalten wird und als unabhängiges Mitglied im Baker Tilly International-Netzwerk agieren wird. In einem gemeinsamen Interview mit Business Insider erklärten die beiden CEOs, dass dieser Schritt strategisch förderlich ist, um die Herausforderungen des mittleren Marktes zu meistern. Jeff Ferro, der CEO von Baker Tilly, sagte: "Wir haben eine ganze Reihe neuer Pfeile in unseren Köcher gelegt." Die Fusion erweitert das geografische Reach: Moss Adams hat seinen Schwerpunkt auf der Westküste, während Baker Tilly hauptsächlich den Osten, das Zentrum und einige internationale Kunden abdeckt. Dies ermöglicht es dem neuen Unternehmen, spezifische Branchenstärken und unterschiedliche Werkzeuge sowie Serviceleistungen anzubieten. Ferro prognostiziert, dass das Unternehmen innerhalb von fünf Jahren ein Umsatz von 6 Milliarden US-Dollar erreichen könnte, was einer Verdopplung des aktuellen kombinierten Umsatzes entspricht. Eric Miles, der ehemalige CEO von Moss Adams, der ab Jahresende Ferros Nachfolger als CEO von Baker Tilly sein wird, stimmt zu: "Es ist ein großer Erfolg." Die Bedürfnisse der mittleren Marktkunden haben sich verändert und erfordern heute mehr Skalierbarkeit und Breite an Dienstleistungen als früher. Gleichzeitig sehen die Firmen selbst einen zunehmenden Bedarf an echten fixen Kosten wie Schulungen, Weiterbildungen und Künstlicher Intelligenz. Diese Druckfaktoren zwingen große Organisationen, sich zu skalieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Miles betonte, dass beide Firmen die Fusion nicht unbedingt durchführen mussten, aber dass sie durch ihre strategische Perspektive die Frage stellten: "Wie können wir stärker werden? Was wird in Zukunft erforderlich sein, um ein führendes, wettbewerbsfähiges Unternehmen zu sein?" Die Partnerschaft mit Baker Tilly half ihnen, all diese langfristigen strategischen Ziele zu erreichen, die ihnen nicht nur helfen, mit diesen Kräften umzugehen, sondern vorauszusehen und den Markt zu führen. Der Deal gibt auch Einblicke in die Art, wie Private Equity die Branche in den USA umgestaltet. Im Jahr 2024 verkaufte Baker Tilly einen Anteil an die Private Investment-Gruppen Hellman & Friedman (H&F) und Valeas, damals der zweitgrößte Deal in der Branche. Baker Tilly ist jetzt, dank der Fusion, das größte Unternehmen in der Branche, das teilweise von Private-Equity-Investoren kontrolliert wird. Diese Trend hat die Kultur und das Geschäftsmodell traditioneller Buchhaltungsfirmen neu definiert. Traditionell wurden Gewinne an die Aktienpartner ausgezahlt, die auch eine Stimme bei der Führung der Firmen hatten. Private Equity bietet jedoch eine Flut von Kapital, um die Technologie und Daten der Firmen weiterzuentwickeln, erfordert jedoch, dass die Firmen die Kontrolle aufgeben, die historisch den Partnern versprochen wurde, und damit ihre Unternehmenskultur verändern. Ferro und Miles sind optimistisch, dass die Fusion ihre strategischen Ziele erreichen und das Unternehmen in die Lage versetzen wird, den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. H&F wird als Teil dieser Transaktion auch eine weitere bedeutende strategische Investition in das Geschäft tätigen. Ferro ist überzeugt, dass die Chancen, die Strategie erfolgreich umzusetzen, jetzt viel besser sind. Die Fusion von Baker Tilly und Moss Adams zeigt, wie Private Equity die Buchhaltungsbranche revolutioniert. Hellman & Friedman und Valeas haben erkannt, dass der Konsolidierungstrend in der Branche fortschreitet und dass groß angelegte Investitionen notwendig sind, um die technologischen und datenbasierten Anforderungen der Zukunft zu erfüllen. Das neue Baker Tilly-Moss Adams-Unternehmen ist gut positioniert, um diese Herausforderungen zu bewältigen und als führender Akteur im Markt zu agieren. Baker Tilly und Moss Adams sind seit Jahrzehnten etablierte Mittelstandsberatungsfirmen. Ihre Fusion unterstreicht die Notwendigkeit, flexibel und innovativ zu bleiben, um in einer sich schnell wandelnden Branche bestehen zu können. Industry-Insider sehen die Fusion positiv, da sie die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstumspotenzial des neuen Unternehmens erhöht.

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