Nvidia investiert 100 Milliarden in OpenAI und verstärkt AI-Ökosystem
Nvidia hat eine Investition von 100 Milliarden US-Dollar in die KI-Firma OpenAI angekündigt, was die zunehmende Bedeutung des chipherstellers im globalen Technologienetzwerk unterstreicht. Das Engagement folgt auf eine Reihe weiterer Investitionen, darunter 5 Milliarden Dollar in Intel, 500 Millionen US-Dollar in den autonomen Fahrzeug-Hersteller Wayve und 500 Millionen Pfund (rund 667,7 Millionen US-Dollar) in den britischen Cloud-Anbieter Nscale. Die Investitionen zeigen, wie zentral Nvidia mittlerweile für die Entwicklung der künstlichen Intelligenz geworden ist – nicht nur als Chiplieferant, sondern auch als strategischer Investor. Die OpenAI-Partnerschaft macht Nvidia zum „vorzugsweise“ bereitgestellten Anbieter von Rechenleistung, ohne dass eine Exklusivität besteht. Auch andere Firmen wie Cohere nutzen neben Nvidia-Chips von AMD, was zeigt, dass die Investitionen nicht automatisch zu Nutzungspflichten führen. Seit dem Erfolg von ChatGPT im Jahr 2022 hat sich Nvidias Marktkapitalisierung von knapp 420 Milliarden auf rund 4,3 Billionen Dollar vervielfacht, während der Umsatz von 27 Milliarden auf 130,5 Milliarden Dollar stieg. Die Zahl der Investitionen stieg von 16 im Jahr 2022 auf 41 im Jahr 2024 und bereits auf 51 im Jahr 2025 – inklusive der OpenAI-Verbindung. Die meisten Portfolio-Unternehmen haben strategische Verbindungen zu Nvidias Kerngeschäft: Sie nutzen die Chips für KI-Modelle, verleihen Zugang dazu oder entwickeln ergänzende Technologien. Zu den Beteiligungen gehören auch Cloud-Player wie CoreWeave (7 % Anteil) und Lambda Labs, sowie KI-Startups wie Mistral AI, Runway AI, Cohere und neuere Projekte wie Safe Superintelligence und Thinking Machine Labs. Einige dieser Unternehmen haben bereits Exit-Möglichkeiten genutzt, wie etwa Scale AI, das mit Meta eine 14,3-Milliarden-Dollar-Verbindung einging. Auch in der Quantencomputing-Branche ist Nvidia aktiv – mit Beteiligungen an PsiQuantum und Quantinuum – nachdem CEO Jensen Huang zuvor eine Entschuldigung für eine pessimistische Aussage über die Technologie abgegeben hatte. Solche Beteiligungen erhöhen die Attraktivität der Unternehmen für weitere Investoren; so stieg der Intel-Aktienkurs um 18 % nach der Bekanntgabe der Nvidia-Investition. Experten sehen die Strategie als Win-Win: Nvidias überschüssiges Kapital wird genutzt, um Einfluss auf die Entwicklung der KI zu gewinnen, ohne dass regulatorische Hindernisse bei vertikalen Investitionen bestehen – solange keine exklusiven Verträge bestehen. Die Investitionen könnten auch Hinweise auf zukünftige Akquisitionen liefern, wie die Übernahme von CentML oder die Integration von Enfabrica. Nvidias Portfolio ist damit nicht nur wirtschaftlich, sondern auch strategisch entscheidend für die Zukunft der KI-Industrie. Die Investitionen belegen, dass Nvidia längst mehr ist als ein reiner Chiphersteller. Für Analysten wie Jamie Zakalik von Neuberger Berman ist die OpenAI-Verbindung eine sinnvolle Nutzung des Rekordgewinns und stärkt Nvidias Position im KI-Ökosystem. Experten wie Alden Abbott vom Mercatus Center betonen, dass vertikale Investitionen in Lieferanten oder Kunden kaum regulativ kritisiert werden, besonders in einem dynamischen Sektor wie der KI. Die Beteiligungen sind nicht nur finanziell, sondern auch reputationsstark: Ein Platz auf Nvidias Cap Table kann die Glaubwürdigkeit und Anziehungskraft von Start-ups erheblich steigern. Unternehmen wie CoreWeave profitieren von der Synergie – mit einem 6,3-Milliarden-Dollar-Auftrag von Nvidia und einem erfolgreichen Börsengang. Nvidias Vorgehen zeigt, dass die Firma nun nicht nur den Markt dominiert, sondern aktiv die Zukunft der Technologie mitgestaltet – durch Kapital, Zugang zu Chips und strategische Partnerschaften.