HyperAIHyperAI
Back to Headlines

Mercor im AI-Datenwettlauf: Micro1 erreicht 500-Mio-Dollar-Bewertung

vor 5 Tagen

Die AI-Datenbranche befindet sich in einer tiefgreifenden Umbruchphase, nachdem führende KI-Labore wie OpenAI und Google DeepMind ihre Beziehungen zu Scale AI beendet haben. Der Grund dafür war die Investition von Meta in Scale AI im Wert von 14 Milliarden Dollar sowie die Übernahme des Scale-CEO durch Meta, was Bedenken hinsichtlich der Sicherheit sensibler Forschungsdaten auslöste. Obwohl Scale AI die Weitergabe vertraulicher Informationen bestreitet, ziehen viele KI-Unternehmen nun andere Anbieter in Betracht. Dies schafft eine Lücke, die zahlreiche neue Startups nutzen, darunter Mercor, Micro1 und Surge. Mercor, ein erst vor knapp drei Jahren gegründetes Unternehmen, das KI-Unternehmen mit Daten- und Rekrutierungsdienstleistungen versorgt, ist aktuell ein großer Gewinner dieser Entwicklung. Laut TechCrunch erhält das Unternehmen Angebote für eine Series-C-Finanzierung bei einer Bewertung von 10 Milliarden Dollar – nur sieben Monate nachdem es eine Series-B-Runde bei 2 Milliarden Dollar abgeschlossen hatte. Mercor soll bereits über 450 Millionen Dollar Jahresumsatz (ARR) erreichen und könnte die Marke von 500 Millionen Dollar schneller erreichen als Anysphere, der Entwickler von Cursor. Ein weiterer Wettbewerber, Surge, hat angeblich 2024 bereits 1,2 Milliarden Dollar Umsatz erzielt – ohne externen VC-Finanzierung – und befindet sich in Verhandlungen für eine Finanzierung bei einer Bewertung von 25 Milliarden Dollar. Doch Mercors rasante Entwicklung stellt auch Surge und Scale AI vor Herausforderungen. Neben klassischen Datenlabeling-Dienstleistungen, mit denen Scale AI ursprünglich aufgefallen war, entwickeln sich neue Produkte, die virtuelle Trainingsumgebungen für KI-Agenten bieten. Diese sogenannten „Environments“ sind zum neuen Schlachtfeld in der KI-Datenbranche geworden. Mercor und andere Anbieter wie Micro1 bauen nun eigene Lösungen in diesem Bereich aus. Micro1, ebenfalls ein dreijähriges Startup, hat kürzlich eine Series-A-Runde von 35 Millionen Dollar abgeschlossen, die das Unternehmen auf eine Bewertung von 500 Millionen Dollar bringt. Die Runde wurde von O1 Advisors, einem VC-Fonds von Dick Costolo und Adam Bain (ehemalige Führungskräfte bei Twitter), geleitet. Der 24-jährige CEO Ali Ansari berichtet, dass Micro1 bereits mit führenden KI-Laboren wie Microsoft und mehreren Fortune-100-Unternehmen zusammenarbeitet und seinen Jahresumsatz von 7 Millionen Dollar Anfang 2025 auf 50 Millionen Dollar steigern konnte. Ein zentraler Vorteil von Micro1 ist sein KI-Rekrutierungstool Zara, das Bewerber interviewt und auf ihre Expertise prüft. So konnte das Unternehmen bereits Tausende hochqualifizierte Fachkräfte wie Professoren von Stanford und Harvard gewinnen. Die Nachfrage nach solchen Experten steigt, da KI-Modelle heute nicht mehr nur mit einfachen Daten, sondern mit hochspezialisiertem Wissen aus Fachgebieten wie Medizin, Informatik und Schreiben trainiert werden müssen. Die Branche ist noch nicht monopolisiert. Da KI-Labore meist mehrere Anbieter nutzen, um ihre Datenbedarfe abzudecken, bleibt Raum für mehrere Akteure. Die Zukunft der KI-Datenversorgung liegt nicht nur in der Menge, sondern in der Qualität, Spezialisierung und der Fähigkeit, schnell und sicher hochwertige menschliche Daten und virtuelle Umgebungen bereitzustellen. Unternehmen wie Micro1, Mercor und Surge sind dabei, diese neue Ära der KI-Entwicklung zu prägen.

Related Links