AI-Startup Nominal erhält 20 Millionen Dollar, um Buchhaltungsengpässe mit KI zu lösen
Das AI-Startup Nominal aus New York hat im vergangenen Monat 20 Millionen US-Dollar in einer Series-A-Finanzierungsrunde gesammelt, was die Gesamtfinanzierung auf 30 Millionen Dollar bringt. Das Unternehmen, gegründet von Guy Leibovitz (CEO) und Golan Kopichinsky (CTO), will mit agenter AI die akute Knappheit an Buchhaltern bekämpfen – ein Problem, das durch den Rückgang der Zahl neuer Certified Public Accountants (CPAs) und den bevorstehenden Ruhestand vieler bestehender Fachkräfte verschärft wird. Die neue Finanzierung wurde von Next47 angeführt und von Workday Ventures, Bling Capital und Hyperwise Ventures unterstützt. Obwohl das Unternehmen seine Bewertung nicht veröffentlicht hat, betont Leibovitz, dass der Umsatz im vergangenen Jahr jeweils pro Quartal verdoppelt wurde. Nominal positioniert sich als „Harvey für Buchhalter“ – eine Referenz an den $5-Milliarden-Wert des rechtstechnologischen Startups Harvey, das KI zur Automatisierung juristischer Aufgaben nutzt. Die Plattform integriert sich direkt in bestehende ERP-Systeme und übernimmt manuelle Finanzaufgaben wie die Erstellung von Finanzprognosen, die Abstimmung von Bilanzen und die Fehlerreduzierung in der Buchhaltung. Die Idee entstand, als Leibovitz nach dem Verkauf seines vorherigen AI-Startups Cognigo an NetApp (2019) die Herausforderungen der Finanzabteilungen bei manueller Arbeit beobachtete. Die Monetarisierung erfolgt über jährliche Nutzungsabonnements, und Nominal verfügt bereits über Dutzende Kunden, darunter Jiffy Lube und GoGlobal. Mit 40 Mitarbeitern plant das Unternehmen, seine Präsenz in Nordamerika auszubauen und die Zahl der künstlichen Intelligenz-Agenten in seiner Plattform weiter zu erweitern. Gleichzeitig ist Nominal Teil einer größeren Trendwelle: Auch Rillet (70 Millionen Dollar von Andreessen Horowitz und ICONIQ) und Campfire (35 Millionen Dollar von Accel) haben kürzlich hohe Finanzierungsrunden abgeschlossen, um ERP-Systeme mit KI zu transformieren. Industriebeobachter sehen in Nominal ein vielversprechendes Beispiel dafür, wie KI die Finanz- und Buchhaltungsbranche grundlegend verändern kann – insbesondere angesichts der zunehmenden Digitalisierung und des Fachkräftemangels. Die Kombination aus Erfahrung der Gründer in der KI-Entwicklung und dem tiefen Verständnis für unternehmensinterne Finanzprozesse macht Nominal zu einem starken Akteur im wachsenden Markt der KI-gestützten Finanzsoftware. Die Fähigkeit, komplexe, wiederholbare Aufgaben zu automatisieren, könnte nicht nur Effizienz steigern, sondern auch die Attraktivität der Finanzberufswelt für neue Talente erhöhen.