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Nvidia und Intel kooperieren gegen AMD – mit Fokus auf integrierte Chips

vor 8 Tagen

Nvidia und Intel haben einen umstrittenen, aber strategisch bedeutsamen Deal vereinbart, bei dem Nvidia 5 Milliarden Dollar in Intel investiert, um gemeinsam leistungsstarke, integrierte Chips für Server und Geräte zu entwickeln. Beide CEO, Jensen Huang von Nvidia und Lip-Bu Tan von Intel, betonten in einer gemeinsamen Webcast-Präsentation, dass dies keine strategische Abkehr von der Arm-Architektur oder von TSMC als Fertigungspartner darstelle. Huang betonte, dass Nvidia weiterhin stark in Arm-basierte Prozessoren und die Zusammenarbeit mit TSMC investiere – auch wenn der Deal mit Intel einen neuen, engeren technologischen Dialog eröffnet. Der Fokus liegt auf einem bisher von Nvidia vernachlässigten Marktsegment: Geräte mit integrierter CPU und GPU, insbesondere in Formfaktoren wie Laptops, Tablets und Handheld-Gaming-Devices, wo Energieeffizienz, Kosteneffizienz und geringer Platzbedarf entscheidend sind. Dies ist genau der Bereich, in dem AMD mit seiner Strix Halo (auch Ryzen AI Max genannt) bereits führend ist – einem Chip mit leistungsstarkem CPU- und GPU-Teil sowie 128 GB gemeinsamer Speicherkapazität, der es ermöglicht, große KI-Modelle lokal auszuführen. Nvidia sieht hier eine Chance, den Markt zu erweitern, insbesondere die große Gruppe von 150 Millionen Notebooks, die bisher nicht von Nvidia-Discrete-GPUs adressiert wurden. Der Deal könnte auch zu kostengünstigeren Gaming-Konsolen und Handhelds führen, da Nvidia nun auch auf Intel-CPU-Technologie zurückgreifen wird – ein Novum, nachdem Nvidia jahrelang eigene Arm-basierte Server-CPU-Entwicklungen vorangetrieben hatte. Gleichzeitig bleibt Nvidia als „großer Kunde“ für Intel-CPU-Produkte in seinen Rack-Scale-Servern, was eine neue, unerwartete Abhängigkeit zwischen den beiden Rivalen signalisiert. Ob die Chips in den USA oder in Taiwan gefertigt werden, bleibt unklar. Tan betonte, dass die Entscheidung über die Fertigung noch offen sei, obwohl TSMC derzeit die Hauptfertigungsstätte für Nvidia ist. Die Foveros-3D-Chip-Stacking-Technologie von Intel wird als potenzielle Plattform diskutiert, doch beide Unternehmen verweigerten konkrete Zusagen. Die Zusammenarbeit wird als „exploratory“ bezeichnet, und es bleibt ungewiss, welche Prozess-Technologie letztlich genutzt wird. Auch die Frage nach der US-Produktion wurde nicht endgültig beantwortet, obwohl Tan die Bedeutung heimischer Fertigung anerkannte. Industrieanalysten sehen in dem Deal eine klare Botschaft: Nvidia will nicht nur seine Dominanz in der GPU-Welt ausbauen, sondern auch in den integrierten Chip-Markt vordringen – direkt gegen AMD. Der Wettbewerb wird damit intensiver, besonders in der KI- und Edge-Computing-Szene. Die Kooperation zwischen zwei ehemaligen Rivalen könnte zu bahnbrechenden, energieeffizienten Systemen führen, die sowohl für Server als auch für Endgeräte relevant sind. Für Intel ist der Deal eine Chance, sein Geschäft zu diversifizieren und seine Position als Fertigungs- und Design-Partner zu stärken. Für AMD hingegen wird die Lage zunehmend schwieriger: Es muss nun nicht nur gegen Nvidia und Intel als Konkurrenten, sondern auch gegen eine Allianz von beiden kämpfen. Die Zukunft wird zeigen, ob diese Kooperation Innovation fördert oder den Wettbewerb weiter einschränkt.

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