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Google testet Altersschätzung per KI in den USA

vor 9 Tagen

Google testet derzeit in den USA eine künstliche Intelligenz-basierte Altersschätzungstechnologie, um das Alter von Nutzern zu bestimmen und Inhalte entsprechend zu filtern. Das System analysiert Daten aus Google-Konten, darunter Suchverläufe und die Art der auf YouTube angesehenen Videos, um das Alter zu schätzen. Wenn das System feststellt, dass ein Nutzer unter 18 ist, erhält er eine E-Mail mit Informationen über die veränderten Einstellungen in Google-Diensten. Dazu gehören die Deaktivierung der Karten-Zeitlinie in Maps, die Abschaltung personalisierter Werbung, Einschränkungen bei altersbeschränkten Werbekategorien sowie der Zugriffsausschluss auf erwachsenenorientierte Apps im Play Store. Zudem werden digitale Wohlfühlfunktionen auf YouTube aktiviert, wie Pausen-Erinnerungen und „Gute Nacht“-Benachrichtigungen bei spätem Videokonsum. Besonders sensible Inhalte, die beispielsweise Körperbildstörungen auslösen könnten, werden unter Jugendlichen blockiert. Nutzer, die der Ansicht sind, irrtümlich als minderjährig klassifiziert zu sein, können gegen die Entscheidung Einspruch erheben und ihre Identität durch ein Foto einer staatlichen Ausweiskarte oder ein Selfie nachweisen. Diese Maßnahmen bauen auf bereits bestehenden Schutzfunktionen für YouTube auf, die kürzlich erweitert wurden. Nun wird das System auf alle Google-Konten ausgeweitet. Google gab an, bereits in einigen Märkten mit ähnlichen Altersschätzungen experimentiert zu haben, wobei die Ergebnisse positiv waren. Das Unternehmen betont, dass „Altersbestätigung“ (age assurance) dazu dient, Erwachsenen uneingeschränkten Zugang zu Informationen zu ermöglichen, gleichzeitig aber den Schutz für jüngere Nutzer zu stärken. Dabei kombiniert Google Altersschätzungen mittels KI mit gegebenenfalls nachfolgenden Verifizierungsmaßnahmen. Ähnliche Ansätze verfolgen auch Plattformen wie Instagram und Roblox, die künstliche Intelligenz nutzen, um das Alter ihrer Nutzer zu schätzen. In den USA arbeiten mehrere Bundesstaaten an Gesetzen zur Altersgating-Funktion, um sicherzustellen, dass Minderjährige nicht auf ungeeignete Inhalte zugreifen können. In Großbritannien hat das Online Safety Act die Einführung von Altersverifizierungen auf Plattformen verpflichtet. Die zunehmende Nutzung von KI zur Altersbestimmung spiegelt ein globales Trend wider, bei dem digitale Plattformen zunehmend verpflichtet sind, den Schutz junger Nutzer zu gewährleisten – ohne dabei die Privatsphäre und Benutzerfreundlichkeit zu gefährden. Industrieanalysten sehen die Entwicklung als notwendigen Schritt in Richtung verantwortungsvoller Digitalisierung. Experten betonen jedoch, dass die Genauigkeit von Altersschätzungen mittels KI noch kritisch hinterfragt werden muss, insbesondere bei jungen Erwachsenen, die möglicherweise fälschlicherweise als minderjährig eingestuft werden. Die Einführung von Verifizierungsoptionen wie Ausweiskontrolle ist dabei entscheidend, um Missbrauch und Fehlzuordnungen zu vermeiden. Google positioniert sich mit dieser Initiative als führend in der Entwicklung ethischer KI-Anwendungen im Bereich Jugendschutz, doch bleibt abzuwarten, wie die Nutzer auf die neuen Funktionen reagieren und ob die Technologie tatsächlich die gewünschten Schutzziele erreicht.

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