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xAI: Führungswechsel und Arbeitspräsentationen in Datenannotationsteam

vor 11 Tagen

Innerhalb der Datenannotierungsteams von xAI hat sich in den vergangenen Tagen eine umfassende Führungsschichtung verändert. Mindestens neun hochrangige Mitarbeiter sind laut Screenshots, die Business Insider zugespielt wurden, aus dem Team verschwunden – ihre Slack-Accounts wurden am Wochenende deaktiviert. Die betroffenen Mitarbeiter gehörten der Abteilung für menschliche Datenmanagement an, die für die Überwachung und Steuerung der KI-Tutoren verantwortlich ist, die wiederum die Entwicklung des Chatbots Grok vorantreiben. Früher zählte die Führungsebene etwa ein Dutzend Personen, wie LinkedIn-Profilübersichten und Angaben von Mitarbeitern belegen. Einige dieser Manager hatten noch am 5. September letzte Woche in Slack kommuniziert. Unter den betroffenen Mitarbeitern war auch ein technischer Leiter, der die Teamleiter supervisiert hatte und zuvor an Teslas Autopilot-Datenannotierung beteiligt war. xAI hat sich bislang von der Praxis vieler anderer KI-Unternehmen abgehoben, die über Drittanbieter wie Freelancer-Plattformen oder externe Dienstleister arbeiten. Stattdessen beschäftigt xAI viele der US-amerikanischen KI-Tutoren direkt – ein Ansatz, der mehr Kontrolle und Datenschutz ermöglicht, aber auch höhere Kosten verursacht. Zwar hatte xAI vorübergehend einen Vertrag mit Scale AI abgeschlossen, beendete diesen jedoch Anfang dieses Jahres. Aktuell arbeitet das Unternehmen mit Mercor zusammen, einem Recruiting- und Datenannotierungsunternehmen, das die Kooperation bestätigt, aber keine weiteren Angaben machte. Die Datenannotierungsteams umfassen nach Angaben interner Slack-Übersichten mehr als 1.500 Mitarbeiter, darunter Vollzeitkräfte und Freelancer. Die KI-Tutoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Grok: Sie kennzeichnen, kategorisieren und kontextualisieren Rohdaten, damit der KI-Chatbot menschliche Sprache und Weltwissen besser versteht. Obwohl die Arbeit eng mit den Entwicklern kooperiert, verfügt die Abteilung über einen eigenen Kommunikationskanal – TeachX – sowie eigene E-Mail-Domains. Innerhalb von TeachX sind die Tutoren in Spezialgruppen wie Wissenschaft, Programmierung und Übersetzung aufgeteilt. Seit Februar hat xAI rund 700 neue Mitarbeiter in die Datenannotierungsteams eingestellt, was eine erhebliche Expansion darstellt. Aktuell sind neun Stellen in dieser Abteilung ausgeschrieben, darunter sechs für KI-Tutoren mit Stundensätzen zwischen 35 und 80 US-Dollar. Zudem wurden in letzter Zeit Einzelgespräche mit Mitarbeitern angeordnet, bei denen diese ihre Arbeit und ihren Beitrag zum Unternehmen präsentieren mussten. Laut mehreren Beteiligten haben diese Treffen eine „Panikstimmung“ ausgelöst. Industrieanalysten sehen die Umstrukturierung als Teil einer größeren strategischen Neuorientierung bei xAI, die unter Elon Musks Führung zunehmend auf Effizienz, Kontrolle und interne Konsistenz setzt. Die direkte Beschäftigung von Tutoren und die strenge Überwachung der Arbeitsleistung könnten darauf hindeuten, dass Musk das Unternehmen in Richtung einer hochgradig integrierten, internen KI-Entwicklung treibt – mit einem Fokus auf Qualität und Sicherheit. Ob die Maßnahmen dauerhaft sind oder Teil einer vorübergehenden Umorganisation bleiben, bleibt abzuwarten.

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