OpenAI baut sechs große Rechenzentren für wachsende KI-Nachfrage und Investitionskreisläufe.
OpenAI plantet den Bau von sechs riesigen Data Centers, um die steigende Nachfrage nach künstlicher Intelligenz zu bedienen und die eigene Infrastruktur für die Entwicklung leistungsstarker KI-Modelle zu sichern. Die geplanten Anlagen, die in den USA, Europa und Asien entstehen sollen, sollen jeweils mehrere Hundert Megawatt Strom verbrauchen – eine Größe, die vergleichbar ist mit kleineren Städten. Die Investitionen, die auf insgesamt rund 400 Milliarden US-Dollar geschätzt werden, spiegeln nicht nur den enormen Rechenbedarf moderner KI-Systeme wider, sondern auch die strategische Notwendigkeit, unabhängige und skalierbare Infrastruktur zu besitzen. Denn die Fähigkeit, große Mengen an Daten zu verarbeiten und Modelle wie GPT-4 oder zukünftige Generative AI-Systeme effizient zu trainieren, hängt direkt von der Verfügbarkeit von Rechenleistung ab. Die Entscheidung für sechs Data Centers ist kein Zufall. Sie ermöglicht eine geografische Verteilung, die die Latenz senkt, die Datenkompatibilität verbessert und die Abhängigkeit von einzelnen Regionen reduziert. Zudem bietet sie Schutz vor geopolitischen Risiken, Stromausfällen oder Netzwerkunterbrechungen. Jedes Zentrum wird mit modernster Hardware ausgestattet, darunter spezialisierte AI-Chips wie NVIDIA H100 und die eigenen OpenAI-Entwicklungen, um die Effizienz bei Training und Inferenz zu maximieren. Die Datenzentren werden auch mit erneuerbaren Energien versorgt, was Teil der umfassenden Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens ist – ein wichtiger Punkt, um regulatorische Anforderungen und öffentliche Kritik zu begegnen. Die Ankündigung folgt auf die steigende Nachfrage nach KI-Diensten von Unternehmen und Verbrauchern weltweit. Cloud-Anbieter wie AWS, Google Cloud und Microsoft Azure sind bereits mit der Belastung der Infrastruktur überfordert, weshalb OpenAI nun selbst in die Hardware- und Energieinfrastruktur investiert. Dies ist ein Paradigmenwechsel: Statt nur Software zu entwickeln, wird OpenAI nun auch zu einem kritischen Akteur im Energie- und Technologie-Infrastrukturmarkt. Industrieanalysten sehen in dieser Initiative eine logische, wenn auch riskante Antwort auf den KI-Wettlauf. „OpenAI geht einen Schritt weiter als alle anderen – sie bauen nicht nur KI, sondern die Grundlage dafür“, sagt Dr. Lena Müller, Technologieexperte bei der Berliner Thinktank AI Future. „Aber die Kosten und der Energieverbrauch sind gigantisch. Die Frage ist, ob sich das langfristig rechnet.“ OpenAI, gegründet 2015 als Non-Profit-Organisation mit dem Ziel, sicherheitsbewusste KI zu entwickeln, hat sich seit 2019 zunehmend in eine for profit-Struktur verwandelt, vor allem durch Partnerschaften mit Microsoft, das bereits mehr als 10 Milliarden US-Dollar in das Unternehmen investiert hat. Die neuen Data Centers markieren den Höhepunkt dieser Transformation: OpenAI wird nicht nur ein KI-Entwickler, sondern ein globaler Technologiekonzern mit eigenem Rechen- und Energienetz. Die Initiative zeigt, dass die Zukunft der KI nicht nur von Algorithmen, sondern auch von physischer Infrastruktur abhängt. Die sechs Data Centers sind weniger ein technisches Projekt als ein strategisches Signal: KI ist kein Software-Phänomen mehr, sondern eine industrielle Revolution – und OpenAI will an ihrer Spitze stehen.