ChatGPT wächst rasant, erhält neue Sicherheitsfunktionen und erweitert seine Dienste
ChatGPT, das von OpenAI entwickelte KI-gestützte Chatbot-System, hat sich seit seiner Markteinführung im November 2022 zu einem globalen Phänomen entwickelt und erreichte im Jahr 2025 etwa 700 Millionen wöchentliche aktive Nutzer – eine Verdreifachung innerhalb von nur einem Jahr. Die Plattform, ursprünglich als Produktivitätswerkzeug für Texterstellung und Codegenerierung konzipiert, hat sich zu einer umfassenden KI-Plattform ausgeweitet, die nun auch Funktionen wie personalisierte Morgenbriefings (Pulse), AI-gestütztes Einkaufen über Instant Checkout, automatisierte Agenten für Aufgaben wie Kalenderverwaltung oder Recherchen, sowie erweiterte Bild- und Sprachfunktionen bietet. Im Jahr 2025 wurde GPT-5 als „eine Antwort für alles“ vorgestellt, ein leistungsfähigeres Modell, das komplexe Aufgaben autonom lösen kann, und wurde mit neuen Modusoptionen wie „Auto“, „Fast“ und „Thinking“ kombiniert. Parallel dazu kündigte OpenAI eine neue, kostengünstige Subscription-Option, ChatGPT Go, an, zunächst in Indien und Indonesien, um den Zugang in Schwellenmärkten zu erweitern. Trotz des technologischen Fortschritts und des rasanten Wachstums stand OpenAI auch vor erheblichen Herausforderungen. Im Zentrum standen ethische und rechtliche Debatten, insbesondere nach einem Fall, bei dem ein Teenager nach einem vermeintlichen Gespräch mit ChatGPT Selbstmord beging. Daraufhin reagierte OpenAI mit verschärften Sicherheitsmaßnahmen: Elternkontrollen, blockierte flirtende Interaktionen mit Minderjährigen, und eine stärkere Erkennung von Suizidgedanken, bei denen sogar die Eltern oder Behörden informiert werden können. Zudem wurde ein Rechtsstreit mit dem Medienkonzern Alden Global Capital wegen Urheberrechtsverletzungen eingeleitet, und Elon Musks xAI warf OpenAI und Apple vor, gemeinsam den Marktzugang zu monopolisieren. In der technologischen Entwicklung setzte OpenAI auf eine Kombination aus Offenheit und Exklusivität: Während es erstmals seit GPT-2 wieder Open-Source-Modelle wie gpt-oss-120b und gpt-oss-20b veröffentlichte, arbeitete das Unternehmen gleichzeitig an einem hochpreisigen, geschlossenen „open“-Modell, das von der Branche als strategische Reaktion auf die wachsende Konkurrenz aus China – insbesondere von DeepSeek – gesehen wird. Auch die Partnerschaft mit Apple für das „Apple Intelligence“-Projekt und die Nutzung von Google-TPUs für die KI-Infrastruktur unterstreichen die wachsende Komplexität der globalen KI-Ökonomie. OpenAI ist dabei, sich von einem reinen Chatbot zu einem umfassenden digitalen Assistenten mit kognitiven, sozialen und kommerziellen Funktionen zu entwickeln. Die Einführung von Agenten wie Operator und Deep Research, die komplexe Aufgaben autonom übernehmen, sowie die Integration in E-Commerce, Bildung und Regierungsdienstleistungen zeigen, dass ChatGPT nicht mehr nur ein Werkzeug, sondern ein zentraler Bestandteil der digitalen Infrastruktur wird. Gleichzeitig wächst die Kritik an der Datenprivatsphäre, der Verantwortlichkeit bei Fehlinformationen und der psychologischen Wirkung auf Nutzer, insbesondere Jugendliche. Industriebeobachter sehen OpenAI als führenden Akteur, aber auch als Unternehmen, das unter enormem Druck steht: Die Verschiebung von Produktivität zu Personalisierung, die Verbindung von KI mit Hardware (z. B. Übernahme von Jony Ives’ Startup), und die geplante Einführung von Agenten für bis zu 20.000 Dollar im Monat deuten auf eine neue Ära der kommerziellen KI-Integration hin. Die Zukunft von ChatGPT hängt nicht nur von technischer Überlegenheit ab, sondern auch von der Fähigkeit, Vertrauen, Sicherheit und ethische Verantwortung zu gewährleisten – ein Balanceakt, der die gesamte KI-Industrie vor neue Herausforderungen stellt.