SoftBank kauft Foxconn-Werk in Ohio für Stargate-AI-Projekt
SoftBank Group Corp hat nach Angaben von Bloomberg News das Elektrofahrzeug-Werk von Foxconn Technology Group in Ohio übernommen, um sein ambitioniertes Stargate-Projekt für Hochleistungsdatenzentren voranzutreiben. Die Transaktion markiert einen entscheidenden Schritt im strategischen Ausbau von SoftBanks Infrastruktur für künstliche Intelligenz (KI), insbesondere im Kontext des globalen Wettlaufs um KI-Rechenleistung. Das Werk in Lordstown, Ohio, das ursprünglich als Produktionsstätte für Elektrofahrzeuge konzipiert war, soll nun in ein modernes, energieeffizientes Datenzentrum umfunktioniert werden – ein Umwandlungsprozess, der die Nutzung von erneuerbaren Energien und hohe Rechenleistung kombinieren soll. Das Stargate-Projekt ist Teil von SoftBanks langfristiger Vision, eine globale KI-Infrastruktur aufzubauen, die auf den jüngsten Fortschritten in der Halbleiter- und KI-Technologie basiert. Mit der Übernahme des Ohio-Standorts erhält SoftBank nicht nur eine großflächige, bereits infrastrukturierte Immobilie, sondern auch Zugang zu einer bestehenden Energieversorgung und logistischen Netzwerken, die für den Betrieb von Datenzentren entscheidend sind. Die genauen finanziellen Details der Transaktion wurden nicht offengelegt, doch wird vermutet, dass es sich um eine strategische Übernahme handelt, die weniger auf kurzfristigen Gewinn als auf langfristige technologische Dominanz abzielt. Die Entscheidung, Foxconn zu verlassen, ist auch ein Signal für die sich wandelnden Prioritäten im Automobil- und Technologiebereich. Foxconn hatte 2021 das Werk in Lordstown übernommen, um in die Elektromobilität einzusteigen, doch die Produktion des von der Firma entwickelten EV-Modells „Endeavour“ blieb hinter den Erwartungen zurück. Nach mehreren Umstrukturierungen und der Schließung der Produktion im Jahr 2023 suchte Foxconn nach neuen Partnern oder Käufern. SoftBank nutzt die Gelegenheit, um in den Kernbereich der KI-Infrastruktur einzusteigen – ein Feld, das für die Zukunft von Technologieunternehmen von entscheidender Bedeutung ist. Die Umwidmung des Werks in ein KI-Datenzentrum unterstreicht die zunehmende Bedeutung von Energieeffizienz und geografischer Nähe zu Stromquellen. SoftBank plant, die Datenzentren mit Solar- und Windenergie zu betreiben, um die Umweltbilanz zu verbessern und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Die Stargate-Plattform soll künftig von mehreren solchen Standorten weltweit unterstützt werden, wobei Ohio als erster Schritt in Nordamerika gilt. Industrieanalysten sehen in der Übernahme eine klare strategische Kursänderung von SoftBank. „Dies ist kein klassischer Immobilienkauf, sondern eine Investition in die Zukunft der KI-Infrastruktur“, sagte ein Experte für digitale Infrastruktur. „SoftBank positioniert sich als Schlüsselakteur im globalen KI-Ökosystem, indem es nicht nur Technologie entwickelt, sondern auch die physische Basis dafür schafft.“ SoftBank, gegründet 1981 von Masayoshi Son, hat sich in den vergangenen Jahren von einem Telekommunikationsunternehmen zu einem globalen Tech-Investor mit Fokus auf KI, Robotik und Infrastruktur entwickelt. Die Stargate-Initiative gilt als zentraler Baustein für die Vision, die KI-Revolution zu beschleunigen und gleichzeitig die Kosten für Rechenleistung zu senken. Die Übernahme des Ohio-Werks könnte der Beginn einer neuen Ära in der Datenzentren-Entwicklung sein – mit Konsequenzen für die gesamte Technologiebranche.