Neuer AI-Dating-App-Amata startete in den USA
Die neue KI-gestützte Dating-App Amata ist ab sofort in den USA verfügbar und bringt eine grundlegende Neuerung in die Online-Dating-Welt. Statt wie üblich durch Profile zu swipen, interagiert der Nutzer mit einem künstlichen Intelligenz-Partner namens „Amata“, der zunächst Fragen zu den persönlichen Vorlieben, Zielen und Erwartungen im Dating-Bereich stellt. Auf Basis dieser Informationen generiert die KI anschließend gezielte Date-Vorschläge. Der CEO Ludovic Huraux, der bereits 2007 das Dating-Portal Attractive World gründete und 2016 an Affinitas verkaufte, will mit Amata die „emotionale Intentionalität“ im Dating fördern – eine Reaktion auf die oft oberflächliche und ermüdende Erfahrung bei traditionellen Apps. Ein zentrales Merkmal von Amata ist die „Token“-Buchung: Für 16 Dollar (künftig erhöht) wird ein Date geplant, wobei die KI den Treffpunkt basierend auf Standort, Interessen und Verfügbarkeit auswählt. Eine direkte Nachrichtenfunktion gibt es nicht – erst zwei Stunden vor der Verabredung öffnet sich ein kurzer Chat, um Details zu klären. Sollte ein Nutzer absagen, behält er den Token für eine spätere Nutzung. Nach zwei aufeinanderfolgenden Absagen pausiert die App die Match-Vorschläge sieben Tage lang, um Nutzer zu ermutigen, nur dann zu suchen, wenn sie wirklich bereit sind. Nach dem Date folgt eine automatisierte Nachfrage nach Feedback, das zur kontinuierlichen Verbesserung des Matching-Algorithmus dient. Die App nutzt mehrere KI-Modelle, darunter auch Technologien von Hugging Face, deren Gründer Clement Delangue als Investor beteiligt ist. Amata wurde 2023 gegründet, testete zunächst in Australien und startet nun in den USA mit New York als erstem Markt. Das Team besteht aus sieben Mitarbeitern in New York und Paris. Die Startup-Gründerin erhielt 2023 eine Pre-Seed-Finanzierung in Höhe von 6 Millionen US-Dollar von Cassius, Factorial Capital sowie prominenten Investoren wie Delangue und Antoine Martin, Ex-Gründer von Zenly. Amata ist Teil einer größeren Trendwende im Dating-Sektor: Während viele Nutzer über „Dating-App-Burnout“ klagen, setzen immer mehr Plattformen auf KI, um die Erfahrung zu personalisieren und zu entkomplexieren. Auch etablierte Anbieter wie Bumble, Match Group und Meta arbeiten an KI-basierten Erweiterungen. Huraux sieht die bisherige Generation von Dating-Apps als „toxisch“ und glaubt, dass durch das Entfernen von Swiping und ständigen Nachrichten die menschliche Verbindung wiederhergestellt werden kann – eine „Rehumanisierung“ des Datings. Industriebeobachter sehen in Amata ein vielversprechendes Modell, das auf Authentizität und Effizienz setzt. Die Kombination aus personalisierter KI, verbindlicher Commitment-Mechanismen und Feedback-Loop könnte ein Gegenmodell zu den „Zahlen-Spielen“ der etablierten Apps darstellen. Mit seiner Erfahrung aus früheren Dating-Projekten und einer klaren Vision für eine bewusstere Dating-Kultur könnte Huraux mit Amata einen echten Impuls setzen – vorausgesetzt, die Nutzer akzeptieren den höheren finanziellen und emotionalen Aufwand, um echte Verbindungen zu finden.