Amerikaner wollen KI aus ihrem Privatleben fernhalten
Eine neue Studie des Pew Research Center zeigt, dass die meisten Amerikaner AI mit Skepsis begegnen – besonders wenn es um ihre persönlichen Lebensbereiche geht. Knapp die Hälfte der Befragten (50 Prozent) gab an, mehr besorgt als begeistert über die Nutzung von KI im Alltag zu sein, ein leichter Rückgang gegenüber 52 Prozent im Jahr 2023, aber deutlich höher als die 37 Prozent im Jahr 2021. Zentrale Bedenken betreffen die Beeinträchtigung kreativen Denkens und der Fähigkeit, tiefe menschliche Beziehungen aufzubauen. Besonders deutlich wird dies im Bereich der Partnersuche: Nur 18 Prozent sehen irgendeinen Platz für KI bei der Suche nach dem richtigen Partner, davon nur drei Prozent, die eine „große Rolle“ akzeptieren. Zwei Drittel der Befragten wollen KI gänzlich aus ihrem Liebesleben ausschließen, und 73 Prozent lehnen eine Einflussnahme von KI auf religiöse Überzeugungen ab. Obwohl viele Amerikaner KI bei der Analyse großer Datenmengen für sinnvolle Anwendungen wie Wettervorhersagen oder die Entwicklung von Medikamenten unterstützen, ziehen sie eine klare Grenze bei persönlichen Entscheidungen. Ein weiterer großer Faktor ist die Angst vor Fehlinformationen: 18 Prozent nannten diese als ihre größte Sorge, direkt hinter der Angst vor negativen Auswirkungen auf menschliche Fähigkeiten und Beziehungen. Gleichzeitig geben 53 Prozent an, nicht sicher zu sein, ob sie KI-erzeugte Inhalte erkennen können – ein Hinweis auf ein erhebliches Vertrauensproblem. Interessanterweise sind es gerade jüngere Erwachsene, die stärker besorgt sind: 57 Prozent der unter 30-Jährigen geben an, extrem besorgt zu sein, dass KI menschliche Fähigkeiten untergräbt, gegenüber 46 Prozent der über 65-Jährigen. Dies widerspricht der üblichen Annahme, dass jüngere Generationen technologiefreundlicher sind. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass 61 Prozent der Befragten mehr Kontrolle über die Nutzung von KI im Alltag wünschen – doch 57 Prozent glauben, dass sie praktisch keine Macht darüber haben. Dies unterstreicht ein tiefgreifendes Gefühl der Ohnmacht gegenüber einer Technologie, die zunehmend in Alltag und Gesellschaft Einzug hält. Insgesamt zeichnet sich ein klares Bild ab: Amerikaner sehen KI als nützliches Werkzeug für strukturierte, datenbasierte Aufgaben, lehnen jedoch deren Eingriff in emotionale, ethische und persönliche Bereiche entschieden ab. Die Forderung nach mehr Transparenz, Kontrolle und ethischen Grenzen wird immer lauter – ein wichtiger Impuls für Politik und Technologieunternehmen, die mit der Entwicklung von KI auch Verantwortung übernehmen müssen. Industrieexperten sehen in den Ergebnissen eine Herausforderung für Tech-Unternehmen: „Die Bevölkerung will nicht, dass KI uns vorschreibt, wie wir lieben, glauben oder denken sollen“, sagt eine Analystin von Gartner. „Unternehmen, die ihre Produkte transparenter und nutzerzentrierter gestalten, haben bessere Chancen, Vertrauen zu gewinnen.“ Unternehmen wie Google, Meta und OpenAI arbeiten zunehmend an Tools zur Erkennung von KI-Inhalten, doch die breite Akzeptanz hängt letztlich von ethischer Verantwortung und dem Respekt vor menschlichen Grenzen ab.