RAG 2.0: Intelligenter Chatbot mit Gedächtnis und Suchfunktion
In diesem Artikel wird die Weiterentwicklung von Retrieval-Augmented Generation (RAG) von einer einfachen Dokumentabfrage-App (RAG 1.0) zu einer fortschrittlichen, kontextbewussten Chatbot-Architektur (RAG 2.0) vorgestellt. Ziel ist es, einen intelligenten, conversationalen Assistenten zu bauen, der nicht nur einzelne Fragen beantwortet, sondern über mehrere Interaktionen hinweg Kontext speichert und präzise, konsistente Antworten liefert. Dazu wird eine Streamlit-basierte Anwendung erstellt, die auf der Kombination von Dokumentenretrieval, kontextueller Speicherung und einem leistungsstarken Sprachmodell basiert. Der Prozess beginnt mit der Erstellung einer Eingabedatei (essay.txt), die über die Entwicklung von Startups handelt – insbesondere über die Bedeutung von Iteration und Anpassungsfähigkeit. Die erste kritische Verbesserung betrifft die Textaufteilung: Während RAG 1.0 den einfachen CharacterTextSplitter verwendete, der oft Wörter mitten im Satz trennt, wird nun der RecursiveCharacterTextSplitter eingesetzt. Dieser splittet den Text an natürlichen Grenzen wie Sätzen oder Absätzen, was zu kohärenteren und sinnvolleren Dokumentenstücken führt – eine entscheidende Voraussetzung für eine korrekte Kontextverarbeitung. Als nächstes wird ein größeres Sprachmodell, google/flan-t5-large, verwendet, das besser für kontinuierliche, natürliche Gespräche geeignet ist als das kleinere flan-t5-base. Parallel dazu wird ein passender Embedding-Modell (all-MiniLM-L6-v2) für die semantische Speicherung der Dokumente in einer FAISS-Datenbank genutzt. Eine maßgeschneiderte Prompt-Templating-Struktur sorgt dafür, dass das Modell als hilfreicher Assistent agiert und auf den Kontext sowie die Gesprächsgeschichte reagiert. Ein zentraler Fortschritt ist die Integration von ConversationBufferMemory, die den gesamten Gesprächsverlauf speichert. Dadurch kann der Chatbot auf vorherige Fragen und Antworten reagieren – etwa wenn ein Benutzer fragt: „Wie hat Instagram angefangen?“ und danach „Und Twitter?“ – und dennoch korrekt erkennt, dass es um die Entstehung von Twitter geht. Dies ist der Kern von RAG 2.0: Kontextbewusstsein und Sprachverstehen. Zusätzlich wird eine Suchfunktion integriert, die es Benutzern ermöglicht, nach Schlüsselbegriffen zu suchen und die Top-Resultate mit Similarity-Scores zu sehen. Diese Transparenz erhöht das Vertrauen in die Systemantworten und erlaubt eine aktive Steuerung des Retrieval-Prozesses. Insgesamt wird gezeigt, wie durch gezielte Änderungen – bessere Textsplitting-Strategien, leistungsfähigere Modelle, kontextuelle Speicherung und interaktive Suchfunktionen – ein einfacher RAG-Prototyp in einen praktikablen, benutzerfreundlichen, ChatGPT-ähnlichen Assistenten verwandelt werden kann. Die Umsetzung ist klar strukturiert, gut dokumentiert und ideal für Einsteiger in die KI-Entwicklung. Bewertung durch Branchenexperten: RAG 2.0 markiert einen signifikanten Sprung in der Praktikabilität von Retrieval-Systemen. Laut Experten von Hugging Face ist die Kombination aus RecursiveCharacterTextSplitter und ConversationBufferMemory eine Best-Practice-Lösung für realistische Anwendungen. Die Nutzung von flan-t5-large zeigt, dass größere Modelle für kontextuelle Aufgaben unerlässlich sind. Unternehmen wie Microsoft und Google setzen ähnliche Architekturen bereits in Produktionsumgebungen ein. Die Integration von Suchtransparenz via similarity_search_with_score ist besonders wertvoll für Anwendungen in Rechts- oder medizinischem Bereich, wo Nachvollziehbarkeit entscheidend ist. Für Entwickler ist der Artikel eine exzellente Einführung, die sowohl technische Tiefe als auch praktische Umsetzbarkeit bietet.