Südkorea erhöht Haushaltsausgaben für künstliche Intelligenz
Die südkoreanische Regierung plant, die Ausgaben für das kommende Jahr mit dem stärksten Anstieg seit vier Jahren zu erhöhen, um wirtschaftliches Wachstum durch verstärkte Investitionen in künstliche Intelligenz (KI) zu fördern. Der neue Präsident setzt dabei auf eine Strategie, die die KI als zentrales Triebwerk für die digitale Transformation und die wirtschaftliche Modernisierung des Landes sieht. Die geplante Budgeterhöhung soll vor allem in Forschung und Entwicklung, Infrastruktur für KI-Anwendungen sowie die Ausbildung von Fachkräften fließen. Besonders betont wird die Schaffung eines nationalen KI-Ökosystems, das Start-ups, etablierte Technologiekonzerne und öffentliche Institutionen zusammenbringt. Zu den geplanten Maßnahmen zählen auch die Ausweitung von KI-Testfeldern in Bereichen wie Gesundheitswesen, Verkehr und Fertigung, um die praktische Umsetzung zu beschleunigen. Die Initiative ist Teil einer umfassenden Wirtschaftsstrategie, die auf die Stärkung der globalen Wettbewerbsfähigkeit Südkoreas abzielt. In den vergangenen Jahren hat das Land bereits erhebliche Fortschritte bei der Entwicklung von KI-Technologien gemacht, insbesondere in der Halbleiterindustrie, Robotik und Smart-Home-Anwendungen. Doch mit wachsendem internationalen Wettbewerb – vor allem aus den USA, China und Europa – gilt es, die Innovationskraft weiter zu steigern. Die Regierung sieht in KI nicht nur ein technologisches, sondern auch ein wirtschaftliches und gesellschaftliches Transformationsinstrument, das die Produktivität steigern und neue Arbeitsplätze schaffen kann. Die Budgeterhöhung wird auch als Antwort auf wirtschaftliche Herausforderungen gesehen, darunter ein langsameres Wachstum, eine alternde Bevölkerung und eine zunehmende Abhängigkeit von globalen Lieferketten. Durch gezielte Förderung von KI-basierten Lösungen soll die Wirtschaft resilienter und anpassungsfähiger werden. Zudem wird die KI-Strategie mit anderen nationalen Zielen wie der Dekarbonisierung und der Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen verknüpft. Industrielle Experten begrüßen die Initiative, sehen aber auch Herausforderungen. So warnt der Chefökonom des südkoreanischen Wirtschaftsforschungsinstituts, dass die Umsetzung der Pläne von einer effizienten Koordination zwischen Regierung, Industrie und Wissenschaft abhängt. Zudem müsse sicher gestellt werden, dass die Mittel nicht nur in große Konzerne fließen, sondern auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erreichen. Die Regierung hat zugesichert, ein transparentes Fördermodell einzuführen und die Ausgaben regelmäßig zu überwachen. Unternehmen wie Samsung, LG und Hyundai haben bereits eigene KI-Initiativen gestartet, und die Regierung plant, diese mit staatlichen Programmen zu verknüpfen. Insgesamt markiert die KI-Strategie einen Paradigmenwechsel in der südkoreanischen Wirtschaftspolitik – weg von der traditionellen Fokussierung auf Industrieproduktion hin zu einer innovationsgetriebenen, digitalen Wirtschaft. Die Erfolgschancen hängen entscheidend von der Umsetzung ab, aber die klare politische Prioritätierung zeigt, dass Südkorea ernsthaft daran arbeitet, sich als globale KI-Elite zu etablieren.