Nvidia fälscht Produktionsreife von GB10/N1X mit gezielter Medienverteilung
Nvidia hat erneut einen markanten PR-Gag um den geplanten GB10/N1X-Chip inszeniert, der als „Produktionsreife“ präsentiert wird, obwohl der Chip nach wie vor nicht verfügbar ist. Der Chip, ursprünglich als DGX Spark und Station für den Endkundenmarkt angekündigt, sollte ursprünglich Ende 2024/Anfang 2025 auf den Markt kommen – eine Frist, die bereits mehrfach verschoben wurde. Trotz Jenson Huangs Versicherung während Computex 2024, der GB10 sei bereits in voller Produktion, hat sich die Lieferung nun erneut verzögert. Aktuelle Schätzungen legen den Start für spätestens 2026 nahe, wobei die Verzögerung auf mehrere kritische Fehlertypen zurückzuführen ist, darunter Architekturfehler und Probleme mit der 3nm-Fertigung bei TSMC. Auch externe Faktoren wie Microsofts Einfluss auf die Zulassung und die Integration in Windows wurden als Auslöser genannt – eine Erklärung, die von Branchenexperten als wenig überzeugend gilt. Währenddessen haben mehrere OEMs, darunter Dell, ihre Produktstrategien auf Basis des GB10 basierend auf den ursprünglichen Lieferzielen aufgestellt. Doch als sich herausstellte, dass die Serienproduktion nicht wie versprochen im Juni 2025 beginnen würde, kam es zu erheblichen Planungsproblemen. Um den Eindruck von Fortschritten zu wahren, hat Nvidia nun eine geheime Testvergabe an Medienorganisationen gestartet – mit nur wenigen Einheiten, die sich nicht einmal stabil unter Windows betreiben lassen. Diese „Seed-Units“ wurden an verschiedene Medienhäuser verteilt, jeweils mit strikten Bedingungen: Eine Rückgabe bis zum 15. Oktober und strenge Vorgaben für Berichterstattung. Die Anzahl der verteilen Einheiten bleibt dabei unter zehn pro Hersteller, insgesamt also ein zweistelliger Wert – weit entfernt von einer echten Markteinführung. Die Strategie ist klar: Durch die Verteilung dieser funktionsunfähigen oder stark fehlerbehafteten Geräte wird der Eindruck erweckt, dass der Chip bereits in Produktion ist und von unabhängigen Testern begutachtet wird. So kann Nvidia die versprochene Lieferzeit technisch „erfüllen“, obwohl der Chip weder verfügbar noch stabil ist. Kritiker sehen darin eine ethisch zweifelhafte PR-Praxis, die auf Manipulation und Imagepflege statt auf Transparenz setzt. Industriebeobachter bemängeln, dass die Liste der kritischen Fehler (Errata) länger ist als die Liste der eingehaltenen Versprechen. Die Verschiebung von einem Post-CES-2026-Start zu Computex 2026 wurde zudem durch zwei gravierende Architekturfehler und ein weiteres technisches Problem verursacht, das bisher nicht öffentlich genannt wurde. Für die Branche ist dies ein weiterer Hinweis auf strukturelle Probleme bei Nvidias Entwicklungstempo und Lieferplanung – besonders kritisch, da der GB10 als zentrales Produkt für die Expansion in den Consumer-AI-Markt gilt. Nvidia bleibt damit weiterhin in der Zwickmühle zwischen technischer Realität und Markterwartung. Die aktuelle Strategie zeigt, dass das Unternehmen bereit ist, die Grenzen der Transparenz zu überschreiten, um den Markt nicht zu enttäuschen – mit dem Risiko, das Vertrauen der Partner und der Öffentlichkeit langfristig zu beschädigen.