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Nvidia setzt H20-Chip-Verkäufe in China fort und stellt neue GPU vor.

vor 2 Tagen

NVIDIA hat am Montag bekannt gegeben, dass sie Anträge einreicht, um den Verkauf ihrer H20-Künstliche-Intelligenz-Chips (KIC) in China wieder aufzunehmen. Dies beendet eine turbulente Phase, die mit den von der Regierung Trump im April eingeführten Einschränkungen begann und nach einem hochkarätigen Dinner bei Trumps Mar-a-Lago-Resort rasch wieder aufgehoben wurde. Der Verkauf der H20-Chips, die speziell für Inferenz-Aufgaben wie den Betrieb bestehender KI-Modelle konzipiert wurden, soll bald wieder starten, wie NVIDIA in einem Blogpost schreibt. Zudem wird NVIDIA eine neue „RTX Pro“-Chip-Version für den chinesischen Markt einführen, die als „vollständig regelkonform“ bezeichnet wird und sich besonders für digitale Fertigungsanwendungen eignet. Die H20-Chips sind zwar nicht die leistungsstärksten NVIDIA-Produkte, aber sie stellen den mächtigsten Chip dar, den das Unternehmen unter den bestehenden Exportkontrollen legal in China verkaufen kann. Chinesische Technologiegiganten wie ByteDance, Alibaba und Tencent hatten diese Chips in den ersten drei Monaten des Jahres massiv angehäuft, da sie auf strengere Handelsbeschränkungen vorbereitet waren. Die Attraktivität der H20-Chips liegt in ihrer überlegenen Speicherbandbreite und dem weit verbreiteten Softwareökosystem von NVIDIA, das die Einführung dieser Hardware erleichtert. Im April hatte die Regierung Trump NVIDIA informiert, dass besondere Lizenzen erforderlich sein würden, um die Chips an chinesische Kunden zu verkaufen. Diese Maßnahme traf insbesondere Chips, die bestimmte Leistungsschwelle überschritten, wie eine totale Speicherbandbreite von 1.400 Gigabyte pro Sekunde oder eine Eingabe-/Ausgabe-Bandbreite von 1.100 GB pro Sekunde. NVIDIA warnte damals vor einem möglichen Mehrmilliardenverlust, da chinesische Firmen im ersten Quartal allein etwa 15 bis 16 Milliarden Dollar für diese Chips ausgegeben hatten. Die Lizenzanforderung wurde jedoch bald aufgegeben, nachdem NVIDIA-Chef Jensen Huang an einem exklusiven Dinner bei Trumps Mar-a-Lago-Resort teilgenommen hatte. Danach versprach Huang, neue Investments in US-Rechenzentren und amerikanische Arbeitsplätze zu tätigen. Innerhalb einer Woche nach der Veröffentlichung des NPR-Berichts, in dem dies berichtet wurde, kündigte NVIDIA Pläne an, bis zu 500 Milliarden Dollar für den Bau von KI-Servers in den USA zu investieren, unterstützt von Partnern wie TSMC. Diese wankenden Regierungsentscheidungen haben Kritik bei US-Abgeordneten hervorgerufen, die befürchten, dass die nationale Sicherheit durch solche Kehrtwende gefährdet wird. Ein Beispiel für die fortgesetzte Entwicklung von chinesischer Seite ist die Start-up-Firma DeepSeek, die ein KI-Modell vergleichbar mit OpenAIs ChatGPT mit Hilfe von NVIDIA-H800-Chips entwickelt hat. Die Verkaufsbeschränkungen für H800-Chips wurden im Oktober 2023 bereits eingeleitet, aber chinesische Lieferanten haben Workarounds gefunden. In einem Statement an TechCruch betonte NVIDIA-Sprecher Hector Marinez, dass Huang in diesem Monat sowohl in Washington als auch in Beijing Gespräche geführt habe, um die Vorteile von KI für Geschäft und Gesellschaft weltweit zu unterstreichen. Die Ankündigung unterlines das Spannungsfeld, in dem US-Politiker zwischen nationalen Sicherheitsbedenken und starken kommerziellen Interessen agieren müssen. Angesichts der Ereignisse im Jahr 2025 ist es wahrscheinlich, dass weitere Umkehrungen dieser Art zu erwarten sind. Auf den Finanzmärkten in Asien, wo NVIDIAS Lieferkette konzentriert ist, reagierte man positiv auf die Ankündigung. Am Dienstag stieg der Hang Seng Tech-Index um bis zu 2,2%, und Betreiber von Rechenzentren wie Beijing Sinnet Technology um bis zu 7,6%. TSMC, ein wichtiger NVIDIA-Lieferant, gewann 1,37%. Analysten sahen die Lizenzanforderungen vom April praktisch als Verbot des H20-Vertriebs in China. Jefferies-Analysten schrieben in einem Aprilbericht, dass bisher keine Lizenzen für GPU-Lieferungen nach China erteilt worden seien, und dass die angegebene Begründung Bedenken über die potenzielle Nutzung dieser Chips für chinesische Supercomputer sei. Bernstein-Analysten meinten dagegen, ein Verbot der H20-Chips ergäbe „wenig Sinn“. Die Leistung der H20-Chips sei deutlich unter dem Niveau bereits verfügbarer chinesischer Alternativen, und ein Verbot würde das chinesische KI-Markt einfach an Huawei abtreten. Chinesische Unternehmen haben ihre Abhängigkeit von NVIDIA-Chips verringert und Wege gefunden, um Huawei-Chips und andere lokal entwickelte Chips zu vernetzen. Dennoch bleibt die Nachfrage nach H20-Chips hoch. Die Chips basieren auf NVIDIAS Hopper-Architektur und verfügen über CoWoS-Verpackungstechnologie. Sie bieten 96 GB HBM3-Speicher und können eine Speicherbandbreite von 4,0 TB/s erreichen. In Bezug auf Leistung erreichen sie 296 TFLOPS in FP8 und 148 TFLOPS in FP16. Obwohl ihre GPU-Kernzahl um 41% geringer ist und ihre Leistung um 28% zurückgegangen ist im Vergleich zum H100, sind sie immer noch leicht leistungsstärker als die 910B und besser geeignet für spezialisierte Modelltrainings und Inferenz-Aufgaben. Die Geschichte der H20-Chips ist ein Beispiel für die komplexen politischen und wirtschaftlichen Dynamiken im globalen Technologiehandel. Huang betonte während seiner Besuche in Washington und Beijing, dass die US-Technologie in allen Märkten verfügbar sein muss, damit Amerika seine führende Rolle im KI-Bereich behalten könne. Er argumentierte, dass China bereits genügend Rechenkapazität besitze, um seine militärischen Ziele zu erreichen, und dass es sinnvoller sei, die KI-Technologie global zu fördern und somit auch die internationalen Zusammenarbeit zu stärken. Zusammenfassend zeigt die Wiederaufnahme des H20-Verkaufs in China, dass technologische Autarkie schwer zu erreichen ist und dass internationale Kooperation oft notwendig ist, um Innovationen voranzutreiben. Huangs Bemühungen unterstreichen die Bedeutung von Dialog und diplomatischer Lösungsuche in einem zunehmend globalisierten und vernetzten Technologieumfeld.

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