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Aalo Atomics erhält 100 Millionen für nukleare Reaktoren zur Energieversorgung von KI-Datenzentren

vor 2 Monaten

Ein Austin-basierter Startup namens Aalo Atomics hat 100 Millionen US-Dollar in einer Series-B-Finanzierungsrunde gesammelt, um kleine, massenproduzierbare Kernkraftwerke zu entwickeln, die künstliche Intelligenz (KI) mit Energie versorgen sollen. Der CEO Matt Loszak und CTO Yasir Arafat gründeten das Unternehmen 2023 mit dem Ziel, modulare, fabrikgefertigte Reaktoren – den sogenannten „Aalo Pod“ – zu bauen, die direkt neben Rechenzentren installiert werden können. Ein einzelner Pod soll etwa 50.000 Haushalte oder ein großes Rechenzentrum mit Strom versorgen. Die Finanzierung wurde von Valor Equity Partners geführt, mit Beteiligung von Harpoon Ventures und Alumni Ventures, was die Gesamtfinanzierung von Aalo auf über 136 Millionen Dollar bringt. Die Initiative kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die KI-Industrie mit steigendem Energiebedarf konfrontiert ist. Loszak erklärte, dass das Unternehmen „hand-in-hand“ mit dem Aufschwung der KI entstanden sei und sich schnell vollständig auf die Energieversorgung von Rechenzentren fokussiert habe. Ein entscheidender Meilenstein war die Auswahl durch das US-amerikanische Energieministerium (DOE) im August, Aalo als Teil des „Nuclear Reactor Pilot Program“ zu testen. Der Prototyp Aalo-X wird bis 2026 am Idaho National Laboratory gebaut, was die Zulassung für zukünftige Einsatzorte außerhalb von Forschungslaboren beschleunigen soll. Aalo ist einer von zehn Unternehmen, die in das Programm aufgenommen wurden – darunter auch namhafte wie Oklo (mit Beteiligung von Sam Altman) und Radiant Industries. Aalo plant, seine Reaktoren weltweit zu vermarkten: Die Fabrik in Austin mit 40.000 Quadratmetern Fläche soll in Zukunft massenweise Pods produzieren, die per Schiff an verschiedene Standorte geliefert und vor Ort montiert werden. Langfristig will das Unternehmen mit Partnern arbeiten, die die Installation und den Betrieb übernehmen. Zunächst richtet sich das Angebot an Cloud-Provider, die bereit sind, einen Aufpreis für schnelle, zuverlässige Energie zu zahlen. Obwohl die genauen Kunden nicht genannt wurden, wird vermutet, dass es sich um Hyperscaler wie Amazon, Microsoft oder Google handelt. Loszak strebt an, die Stromkosten auf etwa drei Cent pro Kilowattstunde zu senken – deutlich unter dem aktuellen US-Durchschnitt von 13 Cent (Stand Mai 2025). Die neue Finanzierung soll genutzt werden, um das Team von aktuell etwa 60 auf 120 Mitarbeiter zu verdoppeln, vor allem in den Bereichen Ingenieurwesen und Fertigung. Loszaks persönliche Motivation für die Kernenergie liegt in seiner eigenen Erfahrung: Als Kind in Kanada litt er unter Asthma, das durch Schadstoffe aus Kohlekraftwerken verursacht wurde. Nachdem das Land Kernenergie ausgebaut hatte, verschwand die Luftverschmutzung und seine Symptome verschwanden – ein Erlebnis, das ihn zu einem Befürworter der Technologie machte. Arafat, der CTO, bringt tiefgehende Expertise mit: Er arbeitete bei Westinghouse und war an der Entwicklung des MARVEL-Reaktors am Idaho National Laboratory beteiligt. Beide Gründer teilen eine Vision: die Kernenergie als saubere, zuverlässige und untergenutzte Lösung für die Energiewende im Zeitalter der KI. Bewertung: Branchenexperten sehen in Aalo Atomics einen vielversprechenden Akteur im sich schnell verändernden Markt der grünen Energie für KI. „Die Kombination aus massenproduzierbaren Reaktoren und direkter Nähe zu Rechenzentren ist ein strategischer Vorteil“, sagt ein Analyst von Greentech Media. Valor Equity Partners’ Verbindungen zu Big Tech und KI-Infrastrukturprojekten wie xAI machen das Unternehmen zu einem starken Partner. Obwohl die Kosten noch hoch sind und regulatorische Hürden bestehen, könnte Aalo eine Schlüsselrolle bei der Energieversorgung der nächsten KI-Generation spielen.

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