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Alibaba präsentiert starke Wachstumszahlen im Q2 2025 mit Fokus auf Konsumenten und KI.

vor 7 Tagen

Alibaba Group hat für das zweite Quartal 2025 (per 30. Juni 2025) seine finanziellen Ergebnisse veröffentlicht und dabei ein klares strategisches Fokus auf zwei Säulen hervorgehoben: den Konsumsektor und die Kombination aus Künstlicher Intelligenz (KI) sowie Cloud-Computing. Die Zahlen zeigen eine gemischte, aber insgesamt positive Entwicklung: Während der Umsatz leicht um 2 % auf 247,65 Milliarden RMB (ca. 34,57 Mrd. USD) stieg, verzeichnete das Unternehmen eine geringe Abnahme des Betriebsergebnisses um 3 % auf 34,988 Milliarden RMB. Der Grund hierfür lag vor allem in erheblichen Investitionen in das neue „Taobao Instant Commerce“-Geschäft – ein schneller E-Commerce-Service mit Lieferung innerhalb von Stunden. Diese Strategie trug Früchte: Die monatlich aktiven Nutzer der Taobao-App stiegen binnen drei Wochen im August um 25 % gegenüber dem Vorjahr, und die tägliche Auftragsanzahl erreichte neue Höchststände. Gleichzeitig wuchs die Kundenverwaltungsrevenue im Kerngeschäft um 10 %, getragen von einer verbesserten Take-Rate und stärkerer Nutzung von Tools wie Quanzhantui. Die Zahl der 88VIP-Mitglieder – die höchste Ausgaben-Gruppe – stieg auf über 53 Millionen und bleibt damit ein wichtiges Wachstumstreiber. Parallel dazu zeigte sich im Cloud-Geschäft ein kräftiger Aufschwung: Die Cloud Intelligence Group meldete ein Umsatzwachstum von 26 %, wobei der Anteil an KI-Produkten weiterhin dreistellig wuchs – bereits zum achten Quartal in Folge. Dies unterstreicht Alibabas Position als führender Anbieter für GenAI-Infrastruktur in Asien und Ozeanien, wie ein Bericht von Omdia bestätigt. Auch im internationalen Geschäft (AIDC) zeigte sich Fortschritt: Mit einem Umsatzwachstum von 19 % und signifikant verbesserter Rentabilität – insbesondere bei AliExpress’ Choice und Trendyol – näherte sich die Einheit dem Break-even-Zustand. Die Kostenstruktur wurde weiter optimiert, und die Investitionen in Logistik- und AI-Tools für Händler trugen zur Diversifizierung bei. Trotz der positiven strategischen Impulse war die Liquidität beeinträchtigt: Der freie Cashflow ging von einem Einnahmeposten von 17,372 Milliarden RMB im Vorjahr auf eine Ausgabe von 18,815 Milliarden RMB zurück – hauptsächlich aufgrund der erhöhten Cloud-Infrastruktur- und Schnelllieferinvestitionen. Gleichzeitig stieg die Cash-Basis auf 585,663 Milliarden RMB (ca. 81,75 Mrd. USD), was die finanzielle Stärke des Unternehmens unterstreicht. In der Bilanz wurde auch eine Neuausrichtung der Segmentberichterstattung vorgenommen: Taobao, Tmall, Ele.me und Fliggy wurden zur neuen „Alibaba China E-Commerce Group“ zusammengefasst, während andere Einheiten wie Cainiao, Amap und Hujing DME nun unter „Alle anderen“ gebündelt sind. Im Bereich der Kapitalrückflüsse setzte Alibaba weiterhin auf Aktienrückkäufe: In diesem Quartal wurden 56 Millionen Aktien (7 Millionen ADS) für insgesamt 815 Millionen USD zurückgekauft, wodurch der verbleibende Rückkaufbudget bis März 2027 auf 19,3 Milliarden USD anstieg. Die Nettoergebnisse waren stark beeinflusst durch marktbezogene Wertänderungen an Beteiligungen und den Verkauf des lokalen Dienstleistungssegments von Trendyol, was den Gewinn um 76 % auf 42,382 Milliarden RMB steigerte – obwohl das nicht-GAAP-Nettoergebnis um 18 % sank. Bewertung durch Branchenexperten: Industrieanalysten sehen in Alibabas Strategie eine klare Antwort auf die Herausforderungen des chinesischen E-Commerce-Marktes: Die Kombination aus schnellem Einkauf, KI-Integration und Cloud-Infrastruktur positioniert das Unternehmen als langfristiger Marktführer. „Alibaba investiert gezielt in die Zukunft – nicht nur in Technologie, sondern auch in Nutzerbindung“, sagt ein Analyst von Morgan Stanley. Die Verluste in AIDC seien zwar noch vorhanden, aber die deutliche Verbesserung der Einheiten wie Trendyol und AliExpress zeige, dass die Strategie funktioniert. Kritisch wird jedoch die hohe Investition in „Taobao Instant Commerce“ gesehen, da der Markt für Schnelllieferung bereits stark gesättigt ist. „Die Frage ist, ob die Wachstumsraten ausreichen, um die hohen Kosten zu kompensieren“, so ein Experte von Evercore ISI. Dennoch bleibt Alibabas Position durch seine Plattform-Ökonomie und die breite Beteiligung an der digitalen Wirtschaft stark.

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