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Emergent sichert 23 Mio. Dollar für applose App-Entwicklung

vor 4 Tagen

Emergent, ein von den Zwillingsbrüdern Mukund und Madhav Jha gegründetes Startup, hat 23 Millionen US-Dollar in einer Series-A-Runde von Lightspeed gesammelt, wobei auch Y Combinator, Together und prominente Investoren wie Balaji Srinivasan, Jeff Dean und Mitglieder des Mistral-Teams beteiligt waren. Das Unternehmen will es nicht-technischen Nutzern ermöglichen, Apps mithilfe von KI-gestützten Prompts zu erstellen, ohne Programmierkenntnisse zu benötigen. Im Gegensatz zu Entwickler-orientierten Tools wie Claude Code oder Cursor zielt Emergent darauf ab, den gesamten Entwicklungsprozess – von der Idee über die Implementierung bis hin zur Bereitstellung und Fehlerbehebung – für Laien zu automatisieren. Die Plattform nutzt künstliche Intelligenz, um Fragen zu stellen, Funktionen zu ergänzen und Fehler selbstständig zu korrigieren, wie bei einer Testanwendung für eine Tierimpfverwaltung deutlich wurde: Innerhalb von 30 Minuten entstand eine funktionsfähige App mit Dashboard, Benutzererfahrung und Erinnerungsfunktion, ohne dass der Nutzer technische Details kennen musste. Seit dem Launch im Vorjahr haben über eine Million Menschen mehr als 1,5 Millionen Apps erstellt. Emergent setzt auf eine eigene Infrastruktur, nutzt Expo für Mobile-Deployment und plant die Einführung einer eigenen Native-App. Ein zentrales Feature ist ein universeller API-Key, der den Zugriff auf verschiedene Dienste vereinfacht. Zudem entwickelt das Unternehmen eine Brainstorming-Modus für Nutzer ohne klare Vorstellung, um Ideen zu strukturieren. Obwohl die Plattform bereits jetzt den Entwicklungsprozess vereinfacht, fehlt noch ein starker Fokus auf App-Entdeckbarkeit und Monetarisierung – aktuell können Entwickler Zahlungen über Stripe integrieren, aber ohne Unterstützung durch Emergent. Die Konkurrenz ist groß: Canva, Figma, Perplexity und Startups wie Vibecode oder Rocket (mit 15 Mio. USD von Accel) arbeiten ebenfalls an KI-gestützten App-Builder-Lösungen. Doch Lightspeed-Partner Hemant Mohapatra betont, dass Emergent sich durch seine tiefgreifende technische Expertise und die automatisierte Nachentwicklung – inklusive Deployment, Fehlerbehebung und Support – abhebt. Für ihn ist das Ziel, den Zugang zur digitalen Wirtschaft zu entschärfen: „Es geht darum, dass App-Erstellung nicht mehr von technischem Know-how abhängt, sondern von der Absicht.“ Die Bewertung der Branche zeigt, dass Emergent mit seiner Kombination aus Benutzerfreundlichkeit, KI-Integration und Infrastrukturvorteil ein starkes Profil hat. Experten sehen in der Plattform ein potenzielles Bindeglied zwischen kreativer Idee und marktreifer Anwendung – besonders relevant, da die Nachfrage nach „vibe coding“-Lösungen steigt. Die Fähigkeit, Apps nicht nur zu bauen, sondern auch zu pflegen, könnte entscheidend sein, um Nutzerbindung zu sichern. Gelingt es Emergent, auch Entdeckbarkeit und Einkommensmodelle zu stärken, könnte es zu einem zentralen Player im „No-Code-2.0“-Ökosystem werden. Mit einem Team aus ehemaligen Google- und Dropbox-Entwicklern sowie einem starken Investorennetzwerk ist die technische Fundierung solide. Die Herausforderung bleibt jedoch, die Übergänge zwischen Idee, Entwicklung, Verbreitung und Monetarisierung nahtlos zu gestalten – ein Feld, in dem viele KI-Startups scheitern.

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