QEMU-Projekt verbietet AI-generierte Code-Beiträge
Der QEMU-Projekt hat eine neue Richtlinie verabschiedet, die den Einsatz von KI-generierten Code-Beiträgen untersagt. Diese Richtlinie wurde in einer Aktualisierung des Projektdokuments festgelegt und erfasst insbesondere das Verbot, Beiträge zu verwenden, die teilweise oder vollständig von KI-Generatoren wie ChatGPT, Claude, Copilot, Llama oder ähnlichen Werkzeugen stammen. Die QEMU-Gemeinschaft verlangt von Beitragenden, dass sie ihre Patch-Einreichungen gemäß der „Developer’s Certificate of Origin (DCO)“ zertifizieren. Die DCO fordert, dass Beitragende das Urheberrecht und die Lizenzstatus des Materials verstehen, das sie beisteuern. Bei KI-Generatoren ist der Lizenz- und Urheberrechtsstatus der Ausgabe jedoch unklar und gibt es kein generell anerkanntes Rechtsgrundlage. Die Trainingsdaten dieser Modelle enthalten oft große Mengen an Material unter restriktiven Lizenz- und Urheberrechtsbedingungen. Selbst wenn alle Trainingsdaten unter Open-Source-Lizenzen stehen, sind diese Lizenzen häufig nicht kompatibel mit den Lizenzanforderungen von QEMU. Es ist auch unklar, wie Beitragende die Anforderungen der DCO-Bedingungen (b) oder (c) für die Ausgabe von KI-Generatoren erfüllen sollen, die heute allgemein verfügbar sind. Das QEMU-Projekt ist daher nicht bereit, die rechtlichen Risiken der Nichtübereinstimmung zu akzeptieren. Stattdessen werden Beitragende angewiesen, KI-Generatoren bei Patches zu meiden, die für das Projekt eingereicht werden sollen. Bei bekanntem oder vermutetem KI-Einsatz wird der Beitrag abgelehnt. Diese Richtlinie betrifft jedoch nicht andere Anwendungen von KI, wie zum Beispiel die Recherche von APIs oder Algorithmen, statische Analysen oder Debugging, solange die Ausgabe dieser Werkzeuge nicht in Beiträge einfließt. Beispiele für betroffene Werkzeuge sind GitHub’s CoPilot, OpenAI’s ChatGPT, Anthropic’s Claude und Metas Code Llama sowie ähnliche Agents, die auf diesen Tools basieren. Die Politik kann sich ändern, sobald KI-Werkzeuge reifer werden und die rechtliche Situation geklärt ist. Solange dies nicht der Fall ist, werden Ausnahmewünsche vom QEMU-Projekt einzeln bewertet. Um eine Ausnahme zu erhalten, müssen Beitragende klare Beweise vorlegen, die den Lizenz- und Urheberrechtsstatus der KI-Ausgabe im Verhältnis zu den Trainingsmodellen und -codes aufzeigen, und dies muss den Projektverwaltern zufriedenstellend erscheinen. Industrie-Insider und Experte für Software-Entwicklung, Dr. Martin Krone, kommentiert die neue Richtlinie positiv: „Die Entscheidung von QEMU, KI-generierte Code-Beiträge abzulehnen, zeigt eine verantwortungsbewusste Herangehensweise an die rechtlichen Herausforderungen, die KI in der Softwareentwicklung mit sich bringt. Es ist wichtig, solange die rechtliche Situation unklar ist, vorsichtig zu sein, um das Projekt und seine Nutzer vor potenziellen Problemen zu schützen.“ Das QEMU-Projekt ist ein offenes Softwareprojekt, das eine virtuelle Hardware-Lösung zur Emulation verschiedener Systeme bietet. Es wird von einer globalen Gemeinschaft von Entwicklern gepflegt und ist in verschiedenen Bereichen der IT-Infrastruktur weit verbreitet. Die neue Richtlinie unterstreicht das Engagement des Projekts für Transparenz und rechtliche Sicherheit.