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Scale AI settlecht Arbeitsrechtsklagen in Kalifornien

vor 5 Tagen

Scale AI hat sich auf eine außergerichtliche Einigung mit vier Klagen von ehemaligen Arbeitnehmern in Kalifornien geeinigt, die behaupten, unrechtmäßig unterbezahlt und fälschlicherweise als Selbstständige klassifiziert worden zu sein. Die Klagen, die zwischen Dezember 2024 und Mai 2025 vor dem San Francisco Superior Court eingereicht wurden, betreffen ehemalige Mitarbeiter wie Steve McKinney, Amber Rogowicz und Chloe Agape, die in der Datenmarkierungsarbeit für die Entwicklung von KI-Modellen tätig waren. Laut den Klageunterlagen wurden die Beschäftigten nicht für umfangreiche Schulungssessions entlohnt, erhielten keine Sozialleistungen wie Überstundenvergütung oder Krankengeld und waren durch überwachende Software unter ständiger Beobachtung – McKinney beschrieb die Tools als „orwellianisch“. Rogowicz behauptete, unter dem kalifornischen Mindestlohn gearbeitet zu haben, während Agape zusätzlich unterstrich, dass sie über die Zeitarbeitsfirma HireArt beschäftigt war und ebenfalls unterbezahlt wurde. Die Kläger sahen in Scale AI die „sordide Unterseite, die die generative KI-Industrie stützt“. Die genauen Bedingungen der Einigung wurden nicht offengelegt, doch ein Gerichtstermin im Dezember ist vorgesehen, um die endgültige Zustimmung zu erteilen. Die Entwicklung stellt einen Fortschritt für das San Francisco-basierte Unternehmen dar, das in den vergangenen Monaten mit mehreren Rechtsstreitigkeiten über seine Geschäftsmodelle zu kämpfen hatte – insbesondere im Zusammenhang mit der Ausnutzung von Freelancern zur KI-Trainingserhebung. Der Deal folgt auf die Übernahme von fast der Hälfte von Scale AI durch Meta im Sommer für 14,3 Milliarden Dollar, bei der der ehemalige CEO Alexandr Wang zu Meta wechselte, um dort das Superintelligence-Team zu leiten. Die Klagen gingen jedoch vor der Meta-Übernahme ein. Seit dem ersten Klageeingang hat Scale AI laut internen Bildschirmfotos aus dem Jahr 2025 keine neuen Gig-Arbeiter mehr aus Kalifornien akzeptiert. Zudem hat das Unternehmen am Montag ein Team in Dallas abgebaut und den Fokus auf spezialisiertere KI-Trainingsarbeiten verlegt. Gleichzeitig läuft noch ein weiterer Rechtsstreit vor dem Bundesgericht in Kalifornien, in dem Auftragnehmer behaupten, durch die Exposition gegenüber gewalttätigen und traumatisierenden Inhalten psychische Schäden erlitten zu haben. Zudem untersucht die San Francisco Office of Labor Standards Enforcement die Arbeitsbedingungen von städtischen Beschäftigten bei Scale AI, ohne dass ein Abschluss vorliegt. Ein Sprecher von Scale AI wollte sich nicht zu den Klagen oder den Änderungen äußern. HireArt hat auf Anfrage nicht geantwortet. Die Einigung ist ein wichtiger Schritt für Scale AI, zeigt aber auch die wachsende gesetzliche und gesellschaftliche Aufmerksamkeit für die Arbeitsbedingungen in der KI-Industrie. Branchenexperten sehen die Fälle als Indikator für eine notwendige Reform der Gig-Economie im Kontext von KI-Entwicklung. Unternehmen, die auf große Mengen menschlicher Annotationen angewiesen sind, stehen zunehmend unter Druck, faire Bezahlung und angemessene Klassifizierung zu gewährleisten. Die Entscheidung, Kalifornien auszuschließen, könnte ein strategischer Rückzug sein, um rechtliche Risiken zu minimieren – birgt aber auch das Risiko, den Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften zu verlieren. Die Entwicklung unterstreicht, dass der Aufbau von KI-Systemen nicht nur technologische, sondern auch ethische und rechtliche Herausforderungen mit sich bringt.

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