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Walmart kooperiert mit OpenAI für AI-First-Shopping in ChatGPT

vor 5 Tagen

Walmart hat am Dienstag eine neue Partnerschaft mit OpenAI angekündigt, die es Kunden ermöglicht, Produkte direkt über die ChatGPT-App zu kaufen. Die neue Funktion, die im Herbst dieses Jahres starten soll, erlaubt es Nutzern, Waren wie Lebensmittel (ausgenommen frische Produkte), Haushaltsartikel und mehr über den AI-Chatbot zu finden, zu vergleichen und sofort zu bestellen. Dabei können Sam’s Club-Mitglieder nicht nur ihre Vorräte auffüllen, sondern auch gemeinsam mit der KI Mahlzeiten planen und neue Produkte entdecken. Um die Funktion zu nutzen, müssen Kunden ihr Walmart-Konto mit ChatGPT verknüpfen und bei entsprechenden Produkten auf die „Kaufen“-Schaltfläche klicken. Auch Produkte von Drittanbietern werden später unterstützt. Das Ziel der Kooperation ist es, den Einkaufsprozess personalisierter, proaktiver und kontextbezogener zu gestalten. Statt nur reaktive Suchergebnisse zu liefern, lernt die KI die Bedürfnisse der Kunden und kann Vorhersagen treffen, bevor diese selbst eine Entscheidung treffen. Dieser Ansatz wird als „agentic commerce“ bezeichnet – eine neue Form des E-Commerce, bei der KI-Agents nicht nur Empfehlungen geben, sondern auch Einkäufe selbstständig vornehmen. Die Partnerschaft baut auf bereits bestehenden Zusammenarbeiten zwischen Walmart und OpenAI auf, die bisher vor allem im internen Bereich lagen. So nutzt Walmart bereits OpenAI-Zertifizierungen und ChatGPT Enterprise für Mitarbeiter, insbesondere bei Sam’s Club. Zudem hat das Unternehmen eigene KI-Tools entwickelt, wie den Assistenten Sparky, der Kunden bei der Produktforschung, -vergleich und -bestellung unterstützt. Sparky wird zukünftig auch Funktionen wie Wiederholbestellungen, Servicebuchungen und die Verarbeitung von Text, Bildern, Audio und Video umfassen. Walmart-Chef Doug McMillon betonte, dass sich der E-Commerce grundlegend verändern werde: „Bisher bestand der Online-Einkauf aus einer Suchleiste und einer langen Liste von Ergebnissen. Das wird sich ändern.“ Er sieht in Sparky und der Zusammenarbeit mit OpenAI einen Schritt in Richtung einer multimediale, personalisierte und kontextbezogene Kauferfahrung. Die Entwicklung zeigt, dass KI-geführter Einkauf keine vorübergehende Mode ist. Bereits im September hatte OpenAI mit Stripe die „Instant Checkout“-Funktion eingeführt, die es Nutzern ermöglicht, direkt im Chat zu kaufen – zunächst für ausgewählte Etsy-Verkäufer. Während Amazon bislang auf den Zugriff auf seine Produktlisten beschränkt bleibt und stattdessen sein eigenes KI-Tool Rufus entwickelt, setzt Walmart auf offene Partnerschaften, um Kunden über verschiedene Kanäle zu erreichen. Analysten sehen in der Walmart-OpenAI-Partnerschaft einen entscheidenden Vorsprung gegenüber der Konkurrenz. „Walmart ist hier deutlich vorneweg“, sagte Analyst David Bellinger von Mizuho. Mit täglich 50 Millionen shopping-bezogenen Anfragen in ChatGPT wird der kommende Holiday-Season ein Testfall dafür, ob agentic commerce tatsächlich Umsätze steigern kann. Walmart betont, dass es darum geht, den Kunden den Einkauf so einfach wie möglich zu machen – egal ob über die eigene Plattform, die App, Lieferservices oder in den Filialen. Die Zukunft des Einzelhandels, so das Unternehmen, ist nicht die Ersetzung menschlicher Interaktion durch Maschinen, sondern die Nutzung von KI, um den Alltag leichter, intelligenter und angenehmer zu gestalten.

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