Sacks: Chip-Exportregeln könnten langfristig US-Tech-Dominanz schwächen
David Sacks, der AI- und Kryptowährungsbeauftragte des Weißen Hauses, warnt vor den langfristigen Folgen der US-amerikanischen Exportregeln für Halbleiter. In einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit Bloomberg Television äußerte Sacks Bedenken, dass diese Regeln die globale Technologieherrschaft der USA schwächen könnten. Laut Sacks schließt China den Abstand im Wettbewerb um künstliche Intelligenz (KAI) schnell. Die USA müssten ihre Chip-Exportkontrollen neu überdenken, um die technologische Führung zu behalten. Trotz bestehender Einschränkungen in der Chipproduktion erwartet Sacks, dass sich dies bald ändern wird. „Im Januar hatten wir diesen DeepSeek-Moment, wo man dachte, chinesische KI-Modelle wären Jahre zurück. Dann startete DeepSeek und wir erkannten, dass sie eher drei bis sechs Monate hinterher sind“, erklärte Sacks. Er schätzt, dass China in der Chipdesign roughly ein Jahr und ein halb bis zwei Jahre zurückliegt, aber Firmen wie Huawei arbeiten intensiv daran, diesen Stand aufzuholen. „Selbst bevor sie vollständig aufgeschlossen haben, werden wir wahrscheinlich sehen, dass sie ihre Chips für den globalen Markt exportieren“, prophezeite er. Sacks mahnt, dass eine zu restriktive Haltung der USA hinsichtlich der Verkaufsmöglichkeiten an den Rest der Welt dazu führen könnte, dass der amerikanische Technologievorsprung verloren geht. Ähnliche Bedenken wurden von anderen Technologieführern geäußert, die durch die US-amerikanischen Exportkontrollen in ihren Geschäftsergebnissen beeinträchtigt werden. Im Mai, während der Computex Taipei Konferenz, kritisierte Jensen Huang, CEO von Nvidia, die US-amerikanischen Chip-Exportregeln, da sie die Entwicklung chinesischer Technologie förderten. „Die Exportkontrolle gab ihnen den Geist, die Energie und die Regierungssupport, um ihre Entwicklung zu beschleunigen. Also denke ich, im Ganzen genommen, ist die Exportkontrolle ein Fehlschlag“, sagte Huang. Er ergänzte, dass Nvidias Marktanteil in China von 95% vor vier Jahren auf 50% gesunken sei. Analysten von Bernstein schrieben in einem Bericht aus April, dass ein Verbot von Nvidia-Chips Chinas Fortschritte im Bereich KI wahrscheinlich nicht aufhalten wird. Chinesische Unternehmen greifen zunehmend auf nationale Alternativen wie Huawei zurück. „Langfristig erwarten wir, dass Huawei den Leistungsunterschied weiter verringert und chinesische grundlegende Modelle durch Innovationen wie DeepSeek die Rechenleistungsschwächen ausgleichen“, schrieben die Analysten. Sacks’ Aussagen unterstreichen die Notwendigkeit, eine Balance zwischen Sicherheitsbedenken und wirtschaftlichen Interessen zu finden. Die US-Regierung muss sorgfältig abwägen, wie sie ihre technologische Vormachtstellung bewahren kann, ohne gleichzeitig den chinesischen Technologieunternehmen den Weg zu ebnen. Die industriellen Insider betonen, dass eine zu enge Kontrolle das Risiko erhöht, dass US-Technologieunternehmen ihre globalen Märkte verlieren, während chinesische Konkurrenten profitieren. Nvidia und andere Unternehmen leiden bereits unter den aktuellen Einschränkungen, die ihren Marktanteil in wichtigen Regionen wie China gefährden. Huawei, eines der führenden chinesischen Technologieunternehmen, hat in den letzten Jahren erheblich investiert, um seine Chipdesign-Kompetenzen und -Fähigkeiten zu verbessern. Die Firma zeigte bereits beeindruckende Fortschritte und ist dabei, ihre Position auf dem globalen Markt zu stärken. Diese Entwicklung könnte es amerikanischen Unternehmen wie Nvidia erschweren, ihre technologischen Vorteile zu wahren, insbesondere wenn die USA weiterhin restriktive Exportpolitiken verfolgen. Die US-Regierung sollte daher ernsthaft über eine Anpassung ihrer Chip-Exportkontrollen nachdenken, um sowohl die nationale Sicherheit als auch die wirtschaftlichen Interessen zu gewährleisten. Die aktuelle Politik scheint, wie Sacks und Huang betonen, eher dazu zu führen, dass chinesische Unternehmen schneller vorankommen, anstatt sie zu bremsen. Ein möglicher Ansatz könnte die Förderung von Kooperationen zwischen US- und chinesischen Unternehmen sein, um gemeinsam Innovationen voranzutreiben, ohne dabei sensible Technologien preiszugeben. Insgesamt deutet die Situation darauf hin, dass die USA eine neue Strategie benötigen, um ihre technologische Führung aufrechtzuerhalten. Die industriellen Insider warnen vor den potenziellen negativen Auswirkungen der derzeitigen restriktiven Maßnahmen und plädieren für eine flexible und zukunftsorientierte Herangehensweise an die technologische Zusammenarbeit und den internationalen Handel. David Sacks, CEO von Craft Ventures und Berater des Weißen Hauses, bringt eine bedeutende Stimme in die Debatte über die US-amerikanischen Chip-Exportregeln. Seine Erfahrung in der Technologiebranche und seine Rolle bei der Beratung der Regierung machen ihn zu einer autoritativen Figur. Die Kritik an den restriktiven Exportkontrollen zeigt, dass diese Maßnahmen möglicherweise die gegenteilige Wirkung haben, als beabsichtigt. Die Analysten von Bernstein und die Aussagen von Jensen Huang von Nvidia unterstreichen, dass die chinesische Technologiebranche dynamisch und innovativ ist und die USA risikoreiche politische Entscheidungen treffen, wenn sie nicht sorgfältig überlegen. Huawei, gegründet 1987 und mit Sitz in Shenzhen, ist eines der führenden Telekommunikations- und Technologieunternehmen weltweit. Die Firma hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte im Bereich Chipdesign gemacht und ist auf dem globalen Markt zunehmend präsent. Die Herausforderung für die USA besteht darin, eine Politik zu entwickeln, die sowohl die technologische Sicherheit als auch die wirtschaftliche Stärke des Landes schützt, ohne gleichzeitig den Aufstieg chinesischer Technologieunternehmen zu befördern.