HyperAIHyperAI
Back to Headlines

Ex-CTO von Scale AI gründet Isotopes mit AI-Agent für komplexe Datenanalyse

vor 2 Monaten

Isotopes, ein neues AI-Startup mit Sitz in Kalifornien, hat sich nach einer langen Stealth-Phase mit einer beeindruckenden Seed-Finanzierung von 20 Millionen US-Dollar in die Öffentlichkeit begeben. Das Unternehmen wurde von drei ehemaligen Führungskräften aus dem Hadoop- und Big-Data-Ökosystem gegründet – Arun Murthy, Prasanth Jayachandra und Gopal Vijayaraghavan –, die in den frühen 2000er Jahren bei Yahoo an der Entwicklung von Hadoop mitwirkten, dem Fundament der Big-Data-Revolution. Murthy, der später bei Hortonworks co-gegründet und als CPO tätig war, und dessen Unternehmen 2014 an die Börse ging, erkannte früh, dass die eigentlichen Nutzer von Daten – etwa Geschäftsleiter oder Analysten – oft keinen direkten Zugriff auf die komplexen Dateninfrastrukturen hatten, die von Daten-Engineern betrieben wurden. Diese Kluft, die selbst bei einem Big-Data-Spezialisten wie Cloudera weiterhin bestand, wurde zum Treiber für die Gründung von Isotopes. Das Kernprodukt des Unternehmens ist Aidnn, ein künstliches Intelligenz-Agent, der nicht nur natürlichsprachliche Fragen beantwortet, sondern komplexe Analyseaufgaben selbstständig durchführt: von der Datenbeschaffung über die Bereinigung und Normalisierung bis hin zur Aggregation und Erstellung von Berichten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Chatbots kann Aidnn mehrschrittige, kontextreiche Aufgaben bewältigen – etwa die Erstellung eines Reports über monatliche wiederkehrende Einnahmen (MRR), wobei er Metadaten extrahiert, Daten aus verschiedenen Quellen wie Salesforce, Snowflake oder ERP-Systemen verknüpft, fehlende Werte schätzt und Anomalien identifiziert. Dabei dokumentiert er seine Schritte, seine Annahmen und liefert Empfehlungen für die nächste Handlung. Ein zentrales Verkaufsargument von Isotopes ist die Datensicherheit: Die Agenten laufen vollständig innerhalb des Unternehmensnetzwerks, ohne dass sensible Daten an Drittanbieter wie OpenAI oder Anthropic übermittelt werden müssen. Dies entspricht einem wachsenden Bedarf an datenschutzkonformen, unternehmensinternen AI-Lösungen. Die technische Tiefe des Produkts spiegelt sich in zehn angemeldeten Patenten wider, die das Team bereits eingereicht hat. Die Gründung erfolgte Ende 2024, und die Finanzierung wurde von Vab Goel von NTTVC geleitet, einem ehemaligen Partner von NorWest Ventures. Trotz der herausragenden Expertise der Gründer steht Isotopes vor intensiver Konkurrenz: Salesforce hat mit Tableau AI und seinem breiten AI-Ökosystem bereits starke Positionen, während Startups wie WisdomAI mit ähnlich starken Hintergründen ebenfalls auf dem Markt sind. Branchenexperten sehen in Isotopes eine ernsthafte Herausforderung für die nächste Generation von Business Intelligence. „Dies ist nicht einfach ein neuer Chatbot, sondern ein echter kognitiver Assistent für Datenanalysten“, sagt ein Analyst von a16z. Die Kombination aus tiefem Dateninfrastruktur-Wissen und moderner LLM-Architektur könnte die Branche neu definieren – vorausgesetzt, das Unternehmen schafft es, seine Technologie skalierbar und benutzerfreundlich zu machen. Die Gründungserfahrung von Murthy und Co. – von Yahoo über Hortonworks bis zu Scale AI – verleiht dem Startup nicht nur Glaubwürdigkeit, sondern auch einen strategischen Vorteil bei der Lösung eines Problems, das seit Jahrzehnten ungelöst blieb: die Brücke zwischen Dateninfrastruktur und Entscheidungsträgern zu schlagen.

Related Links