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Universal warnt vor KI-Training in Film-Enden

vor 9 Tagen

Universal Pictures hat in den Abspannen seiner neuesten Filme eine klare Warnung eingefügt: „Dieser Film darf möglicherweise nicht zur Ausbildung von KI genutzt werden.“ Die Nachricht, die erstmals am Ende des Live-Action-Films How to Train Your Dragon im Juni 2024 auftauchte, erscheint mittlerweile auch in Jurassic World Rebirth und Bad Guys 2. Das Statement ist Teil einer breiteren Strategie großer Urheberrechtsinhaber, ihre Inhalte vor der unerlaubten Nutzung zur Trainingsdatenbasis für KI-Modelle zu schützen – besonders wenn sie nicht ausdrücklich lizenziert wurden. Begleitet wird die Warnung von einer standardisierten rechtlichen Hinweiszeile, die die Urheberrechte unter US- und internationalen Gesetzen betont und auf zivilrechtliche und strafrechtliche Konsequenzen bei unbefugter Vervielfältigung oder Verbreitung hinweist. In Europa wird zudem auf eine Bestimmung aus dem EU-Urheberrechtsrecht von 2019 verwiesen, die es Urhebern ermöglicht, ihre Werke von wissenschaftlichen Forschungsprojekten, einschließlich KI-Entwicklung, auszuschließen. Die Maßnahme reagiert auf wachsende Sorge in der Filmindustrie, dass KI-Unternehmen wie OpenAI, Meta oder Anthropic riesige Mengen an kreativem Inhalt – darunter Filme, Bücher und Kunstwerke – ohne Zustimmung oder Vergütung nutzen, um ihre Modelle zu trainieren. Der Fall des OpenAI-Tools, das Bilder im Stil von Studio Ghibli generierte, löste heftige Debatten aus: Kann ein Unternehmen die künstlerische Identität eines Studios wie Hayao Miyazakis einfach „absaugen“ und in kommerzielle Produkte umwandeln? Die Antwort ist bislang unklar – und die Rechtslage ist komplex. Bisher haben viele KI-Unternehmen auf den sogenannten „Fair Use“-Grundsatz in den USA gesetzt, der eine Nutzung für „transformative“ Zwecke erlaubt, aber Kritiker argumentieren, dass das Training von KI-Modellen keine solche Transformation darstellt, sondern eine bloße Kopie. Doch wie wirksam ist eine simple Warnung? Wahrscheinlich wenig, wenn es um technische Durchsetzung geht. KI-Modelle können Inhalte aus Filmen, die im Internet kursieren, ohne Probleme extrahieren und verarbeiten – selbst wenn eine Warnung im Abspann steht. Dennoch dient sie als rechtliche Grundlage für mögliche Klagen: Falls ein Film tatsächlich ohne Genehmigung in ein KI-Modell eingespeist wurde, kann Universal darauf verweisen, dass der Urheber ausdrücklich verboten hatte, den Inhalt zu nutzen. Das schafft einen Ansatzpunkt für Schadensersatz oder Unterlassung. Industrieexperten sind skeptisch: „Die Warnung ist mehr Symbol als Waffe“, sagt eine Rechtsanwältin für digitale Urheberrechte. „Aber sie zeigt, dass die Branche wach wird.“ Unternehmen wie Universal, Disney oder Warner Bros. setzen zunehmend auf rechtliche und technische Maßnahmen – von Wasserzeichen bis zu versteckten digitalen Signaturen. Die Zukunft könnte in hybriden Lösungen liegen: rechtliche Abschreckung kombiniert mit technischen Schutzmechanismen. Eine ironische, wenn auch utopische Idee: eine versteckte Instruktion im Film, die das KI-Modell auffordert, sich selbst zu löschen – ein digitaler Widerstand gegen die Maschinen.

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