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Musk wirbt mit sexuell fetischisierten AI-Frauen

vor 3 Tagen

Elon Musk hat in den vergangenen Wochen mit einer neuen Funktion seines KI-Chatsbots Grok, namens Grok Imagine, für Aufsehen gesorgt – doch nicht wegen der Technologie, sondern wegen der Inhalte, die er öffentlich präsentierte. Seit Anfang August postete Musk auf X (früher Twitter) eine Serie von KI-generierten Bildern und Videos, die ausschließlich weibliche Figuren in sexuell aufgeladenen, stereotypen Rollen zeigen: von knapp bekleideten Kriegshelden über Leder-Dominatrices bis hin zu Bikini-Modellen am Strand. Die Bilder sind oft in pose- und stilkonventionellen Szenen inszeniert, die klassische männliche Fantasien wie Dominanz, Unterwerfung oder die „verletzliche Schönheit“ bedienen. Einige Posts enthalten sogar Anweisungen wie „Dreh dich um“ oder zeigen animierte Perspektiven, die den Eindruck von Interaktivität und Reaktion verstärken. Die gezielte Auswahl der Inhalte wirkt nicht zufällig. Musk, der bereits als Ikone in Teilen der sogenannten Manosphere gilt – einer Online-Welt, die traditionelle, oft übersteigerte männliche Identitäten fördert – scheint mit Grok Imagine direkt an diese Zielgruppe zu appellieren. Statt die Fähigkeiten der KI anhand von Landschaften, futuristischen Designs oder abstrakten Kunstwerken zu demonstrieren, setzt er auf ein bewusst erotisiertes, männlich geprägtes Ästhetik-Portfolio. Selbst der offizielle Grok-Account kommentierte diese Strategie mit einem lockeren Ton: „Was für eine Szene sollen wir als Nächstes animieren?“, was die Markenstrategie klar macht: Grok Imagine ist kein allgemeiner Kreativtool, sondern ein Produkt, das auf sexuelle Fantasien abzielt. Dies ist nicht die erste Kritik an KI-Systemen, die die Vorurteile ihrer Entwickler widerspiegeln. Doch bei Musk und xAI ist die Tendenz besonders deutlich: In der Konkurrenz um die führende Position im KI-Chatsystem setzt man bewusst auf einen Markt, der durch sexuelle Attraktivität und männliche Fantasien geprägt ist. Die Strategie folgt einem alten, bewährten Internet-Prinzip: Sex verkauft. Dabei bleibt unklar, ob diese Inhalte tatsächlich die technischen Grenzen der KI zeigen oder ob sie vielmehr als Marketinginstrument dienen, um Aufmerksamkeit und Loyalität bei einer spezifischen Nutzergruppe zu gewinnen. Industrieexperten warnen, dass solche Entscheidungen die Entwicklung verantwortungsvoller KI beeinträchtigen könnten. „Wenn ein Milliardär wie Musk die öffentliche Wahrnehmung von KI durch sexuelle Stereotypen prägt, gefährdet er die Vielfalt und den sozialen Nutzen der Technologie“, sagt Dr. Lena Hoffmann, KI-Ethikforscherin an der TU Berlin. „Grok Imagine könnte als Vorbild für andere Unternehmen dienen – und das ist besorgniserregend.“ xAI, gegründet 2023 als Konkurrenz zu OpenAI und Google DeepMind, positioniert sich als technologisch ambitioniert, doch die aktuelle PR-Strategie unterstreicht einen Widerspruch: Während Musk von „intelligenter KI“ spricht, wird die Öffentlichkeit mit einer ästhetischen Form von männlicher Dominanz konfrontiert. Die Frage bleibt: Ist Grok Imagine ein kreativer Meilenstein oder eine Markenstrategie, die die KI-Revolution an die Grenzen der Stereotypen führt?

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