Unternehmen favorisieren Anthropic vor OpenAI – Marktanteil bei 32 %
Anthropic hat in der Unternehmenskategorie der KI-Modelle erheblich an Marktdurchdringung gewonnen und verdrängt damit OpenAI an die zweite Stelle. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Studie von Menlo Ventures kontrolliert Anthropic mittlerweile 32 Prozent des Unternehmensmarktes für große Sprachmodelle (LLMs), während OpenAI mit 25 Prozent auf Platz zwei rangiert. Dies stellt einen signifikanten Wandel gegenüber dem Jahr 2023 dar, als OpenAI noch mit 50 Prozent Marktanteil dominierte und Anthropic lediglich 12 Prozent erreichte. Seitdem hat sich die Dynamik rasant verändert: Anthropic verzeichnete eine kontinuierliche Zunahme der Unternehmensnutzung, während OpenAI einen deutlichen Rückgang seiner Marktdominanz erlitt. Besonders auffällig ist Anthropics Führungsposition im Bereich der Softwareentwicklung: Mit 42 Prozent Marktanteil bei Unternehmensanwendungen im Code-Generierungssektor ist das Unternehmen weitaus führend – fast doppelt so hoch wie OpenAI, das mit 21 Prozent auf dem zweiten Platz liegt. Die Haupttreiber dieser Entwicklung waren die Einführung des Claude Sonnet 3.5 im Juni 2024 und die anschließende Version Claude Sonnet 3.7 im Februar 2025, die laut Bericht durch verbesserte Leistung, Genauigkeit und Sicherheit die Akzeptanz bei Entwicklern und Unternehmen massiv steigerten. Die Studie bestätigt zudem eine klare Präferenz von Unternehmen für geschlossene KI-Modelle – wie jene von Anthropic und OpenAI – gegenüber Open-Source-Alternativen. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen nutzt keine Open-Source-Modelle, und nur 13 Prozent der täglichen Unternehmensarbeit im Jahr 2025 basieren auf solchen Systemen, ein Rückgang von 19 Prozent zu Jahresbeginn. Meta bleibt weiterhin dominierend im Open-Source-Bereich, obwohl dessen Einsatz in der Unternehmenspraxis stagniert. Im Gegensatz dazu behält OpenAI eine starke Position im Consumer-Segment: Die Firma berichtete kürzlich, dass täglich über 2,5 Milliarden Prompts an ChatGPT gesendet werden. Doch in der Unternehmenswelt scheint die Wahrnehmung von KI-Modellen zunehmend von Sicherheit, Kontrolle und spezifischen Geschäftsanforderungen geprägt zu sein – Aspekte, die Anthropic durch seine Fokussierung auf verantwortungsvolle KI und robuste Unternehmenslösungen stärker adressiert. Industrieexperten sehen in diesem Trend eine Verschiebung hin zu vertrauenswürdigeren, kontrollierbaren KI-Plattformen für kritische Geschäftsprozesse. „Anthropic hat nicht nur technisch aufgeholt, sondern auch einen strategischen Vorteil durch eine klare Positionierung im Enterprise-Segment erzielt“, sagt ein Analyst von Menlo Ventures. „Die Fähigkeit, Sicherheit, Skalierbarkeit und Integration in bestehende Systeme zu kombinieren, macht Claude für Unternehmen attraktiv.“ Anthropic, gegründet 2021 von ehemaligen OpenAI-Mitarbeitern, positioniert sich als Anbieter verantwortungsvoller KI und hat sich auf die Bedürfnisse von Unternehmen spezialisiert, die hohe Anforderungen an Datenschutz und Compliance stellen. Gegenüber OpenAI, das stark auf den Konsummarkt fokussiert ist, hat Anthropic mit einem zielgerichteten Ansatz einen Wettbewerbsvorteil erlangt. Die Entwicklung zeigt, dass der Enterprise-KI-Markt zunehmend durch vertrauenswürdige, geschlossene Systeme geprägt wird – und dass technische Überlegenheit allein nicht ausreicht, wenn Unternehmen Sicherheit und Kontrolle priorisieren.