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Schweiz stellt offenes KI-Modell Apertus vor

vor 7 Tagen

Schweiz hat am Montag ein eigenes Open-Source-KI-Modell namens Apertus vorgestellt, das als Alternative zu proprietären Systemen wie OpenAI’s ChatGPT oder Anthropic’s Claude dienen soll. Laut Berichten von SWI, die von Engadget aufgegriffen wurden, ist das Modell auf der Plattform HuggingFace vollständig zugänglich: Der Quellcode, die Trainingsdaten, die Modellgewichte und die gesamte Entwicklungsprozessdokumentation stehen öffentlich zur Verfügung. Apertus, eine Anspielung auf das lateinische Wort für „offen“, wurde entwickelt, um „eine neue Benchmark für vertrauenswürdige und global relevante offene Modelle“ zu setzen. Es wurde mit über 1.800 Sprachen trainiert und existiert in zwei Varianten – mit jeweils 8 Milliarden oder 70 Milliarden Parametern. Vergleiche mit Meta’s Llama-3-Modell aus dem Jahr 2024 zeigen eine ähnliche Leistungsfähigkeit, so SWI. Ein zentrales Merkmal von Apertus ist seine strikte Einhaltung der europäischen Urheberrechtsbestimmungen und des freiwilligen KI-Verhaltenskodex der EU. Während viele US-amerikanische KI-Unternehmen die Regeln nur widerwillig akzeptieren und befürchten, dass sie Innovationen hemmen, setzt Apertus auf eine transparente und rechtmäßige Datengewinnung. Die Trainingsdaten stammen ausschließlich aus öffentlich zugänglichen Quellen, und der Entwicklerteam hat bewusst auf „Schleich-Crawling“ verzichtet, indem es die Opt-out-Anfragen von Webseiten respektiert hat. Dies unterstreicht das Bekenntnis zu ethischer Datennutzung und Transparenz. Die Entwicklung von Apertus wurde von einer Konsortium aus Schweizer Forschungseinrichtungen, Universitäten und Technologieexperten getragen, wobei der Fokus auf Offenheit, Nachvollziehbarkeit und globalem Nutzen lag. Das Modell soll nicht nur für Forschung und Bildung, sondern auch für die Entwicklung von Anwendungen in der öffentlichen Verwaltung und im Gesundheitswesen genutzt werden. Durch die Open-Source-Veröffentlichung soll die KI-Entwicklung in Europa stärker dezentralisiert und unabhängig von großen amerikanischen Tech-Konzernen werden. Industrieexperten sehen in Apertus einen bedeutenden Schritt hin zu einer verantwortungsvolleren KI-Entwicklung. „Es zeigt, dass man hochleistungsfähige Modelle auch ohne die Datenpraxis großer Plattformen entwickeln kann“, sagt ein KI-Forscher von der ETH Zürich. „Die Einhaltung von Urheberrechten und Datenschutz ist kein Hindernis, sondern eine Chance, vertrauenswürdige KI zu schaffen.“ Experten betonen, dass Apertus zwar noch hinter den größten kommerziellen Modellen wie GPT-4 oder Claude 3 zurückbleibt, aber als leistungsfähige und ethisch fundierte Alternative für spezifische Anwendungsfelder wie die Sprachverarbeitung in unterrepräsentierten Sprachen wertvoll ist. Die Schweiz positioniert sich damit als Vorreiter in der Entwicklung einer europäischen, rechtskonformen KI-Ökologie.

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