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Salesforce-Aktie stürzt ab trotz übertroffener Gewinne durch schwache Prognose

vor 7 Tagen

Salesforce hat trotz übertroffener Quartalszahlen eine enttäuschende Prognose für das dritte Quartal abgegeben, wodurch der Aktienkurs nachbörslich um 4 Prozent fiel. Das Unternehmen meldete für das zweite Quartal ein Umsatzwachstum von 10 Prozent auf 9,33 Milliarden Dollar und ein operatives Ergebnis von 1,89 Milliarden Dollar (1,96 Dollar je Aktie), gegenüber 1,43 Milliarden Dollar (1,47 Dollar je Aktie) im Vorjahreszeitraum. Dennoch erwartet Salesforce für das dritte Quartal 2,84 bis 2,86 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 10,24 bis 10,29 Milliarden Dollar – knapp unter den Erwartungen der Analysten (2,85 Dollar je Aktie, 10,29 Milliarden Dollar Umsatz). Die Jahresprognose wurde angehoben: 11,33 bis 11,37 Dollar je Aktie bei 41,1 bis 41,3 Milliarden Dollar Umsatz – leicht über dem Konsens von 11,31 Dollar je Aktie und 41,2 Milliarden Dollar Umsatz. Trotz dieser Verbesserung bleibt die Aktie seit Jahresbeginn mit einem Rückgang von über 23 Prozent eines der schlechtesten performenden Werte im Dow-Jones-Index und hinter allen anderen großen Tech-Unternehmen zurück. Die Kritik richtet sich vor allem auf die langsamen Verkäufe von Marketing- und Commerce-Produkten sowie ein langsames Wachstum im Bestand von Abonnementverträgen. Analysten von Jefferies sehen in der niedrigen Bewertung des Unternehmens (EV/FCF) einen Hinweis auf Angst vor AI-Disruption. Salesforce setzt alles auf KI und betont den Erfolg seiner Agentforce-Plattform, die KI-Agenten für Kundenservice, Vertrieb und Marketing einsetzt. Seit dem Start im Oktober wurden über 12.000 Deals abgeschlossen, davon mehr als 6.000 bezahlte Kunden. Gleichzeitig hat das Unternehmen seine eigene Arbeitskraft automatisiert: Die Anzahl der Kundenservice-Mitarbeiter wurde von 9.000 auf 5.000 reduziert, wobei nun die Arbeit zu 50 Prozent von KI-Agenten und zu 50 Prozent von Menschen erledigt wird. Der CEO Marc Benioff betonte auf der Analystenkonferenz, dass die KI-Investitionen nicht auf „Wunschdenken“ beruhen, sondern auf echten Kundenerfahrungen. Trotzdem bleibt Wall Street skeptisch: Während Microsoft und Meta durch KI-getriebene Umsatzsteigerungen an Wert gewannen, fehlt Salesforce bisher ein klares monetarisierbares Ergebnis aus KI. Die Investoren erwarten schnelleren ROI, doch Experten gehen davon aus, dass die KI-Adoption langsam und schrittweise verlaufen wird. Die Federal Reserve warnte in einer Studie, dass der größte Hindernis für KI nicht die Technologie selbst sei, sondern die Akzeptanz und Nutzung durch Unternehmen – besonders außerhalb großer Konzerne und bestimmter Branchen. Um das Vertrauen zurückzugewinnen, kündigte Salesforce eine Erhöhung des Aktienrückkaufprogramms um 20 Milliarden Dollar auf insgesamt 50 Milliarden Dollar an. CEO Benioff deutete an, dass das Geld auch für Zukäufe genutzt werden könnte, wie bereits bei der 8-Milliarden-Dollar-Übernahme von Informatica. Der Fokus auf Akquisitionen und KI-Entwicklung bleibt zentral – doch die Frage bleibt: Wann wird der lang erwartete Durchbruch in den Gewinnen kommen? Für viele Anleger ist die Antwort bisher: noch nicht.

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