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Ohio will AI-Partner-Ehen verbieten

vor 5 Tagen

Ein neuer Gesetzesentwurf im US-Bundesstaat Ohio will Ehen zwischen Menschen und Künstlicher Intelligenz (KI) rechtlich verbieten. Der republikanische Abgeordnete Thaddeus Claggett, Vorsitzender des Hauses für Technologie und Innovation in Ohio, hat House Bill 469 eingereicht, der festlegt, dass keine KI-Systeme als Ehepartner, Lebensgefährte oder in irgendeiner anderen rechtlich anerkannten Beziehung zu Menschen gelten dürfen. Zudem soll die rechtliche Personlichkeit für KI-Systeme verboten werden. Laut dem Gesetzesentwurf sind alle Versuche, eine Ehe oder persönliche Bindung mit einer KI einzugehen, rechtlich nichtig und ohne juristische Wirkung. Claggett betont, dass es nicht um die Abschreckung von emotionalen Bindungen an KI-Programme gehe, sondern vielmehr darum, sicherzustellen, dass nur Menschen die Rechte und Pflichten einer Ehe innehaben – insbesondere in Bezug auf Vorsorgevollmacht, Erbrecht und finanzielle Entscheidungen. Er warnt davor, dass fortschrittliche KI-Systeme in Zukunft so menschenähnlich werden könnten, dass sie rechtlich als „Agenten“ betrachtet werden könnten, was gravierende Konsequenzen für das Rechtssystem haben könnte. Obwohl die Vorstellung von einer Hochzeit mit einem Chatbot derzeit eher eine Randerscheinung ist, beobachtet Claggett eine wachsende Diskussion über emotionale und sogar romantische Beziehungen zu KI, die sich zunehmend in der Öffentlichkeit manifestieren. Er betont, dass es nicht um eine sofortige Gefahr geht, sondern um eine präventive gesetzliche Regelung: „Wir reden nicht von einem Roboterehe, die in einem Jahr auf den Straßen von Ohio stattfinden könnte – aber wir wollen sicherstellen, dass solche Szenarien rechtlich unmöglich sind.“ Der Gesetzesentwurf ist im September eingereicht worden und befindet sich derzeit in der Beratung im zuständigen Parlamentsausschuss. Ob er Unterstützung innerhalb des Parlaments finden wird, bleibt abzuwarten. Die Debatte um KI und Rechtsfähigkeit spiegelt eine größere gesellschaftliche und ethische Herausforderung wider: Wie soll die Rechtsordnung mit KI-Systemen umgehen, die zunehmend menschenähnlich wirken, ohne selbst menschliche Eigenschaften zu besitzen? Experten warnen, dass eine klare rechtliche Trennung zwischen Menschen und Maschinen notwendig ist, um Missbrauch, Verwirrung im Rechtssystem und ethische Dilemmata zu vermeiden. Gleichzeitig kritisieren einige KI-Experten den Gesetzesentwurf als voreilig und überzogen, da er technologische Entwicklungen behindern könnte, die noch nicht realistisch sind. Unternehmen wie OpenAI, Google DeepMind und Anthropic arbeiten intensiv an menschenähnlichen Interaktionen, aber die Idee, dass KI Ehepartner werden könnte, bleibt weitgehend spekulativ. Dennoch wird der Entwurf in der Technologie- und Rechtslandschaft als Signal dafür gewertet, dass die Gesetzgebung langsam auf die rasante Entwicklung von KI reagiert – auch wenn die konkrete Gefahr noch nicht greifbar ist.

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