xAI verliert weitere Top-Manager – CFO Liberatore geht nach drei Monaten
Mike Liberatore, der Chief Financial Officer von xAI, hat das Unternehmen verlassen, wie die Wall Street Journal berichtet. Der ehemalige Airbnb-Manager war seit April bei der von Elon Musk geführten KI-Firma tätig und ging Anfang Juli, so die Quelle. Sein Ausscheiden ist Teil einer Serie von Abgängen hochrangiger Führungskräfte in kurzer Zeit. Während seiner Amtszeit spielte Liberatore eine zentrale Rolle bei der Finanzierung von xAI: Er half bei der Sicherung einer 5-Milliarden-Dollar-Darlehensfinanzierung sowie einer weiteren 5-Milliarden-Dollar-Equity-Zuwendung – wobei fast die Hälfte dieser Mittel von SpaceX stammte. Zudem war er verantwortlich für die Ausweitung der Datenzentren von xAI, insbesondere in Memphis. Sein Abschied folgt auf die Rücktritte anderer Schlüsselmitglieder: Im August verließ Robert Keele, der General Counsel von xAI, das Unternehmen nach etwas mehr als einem Jahr. Gleichzeitig traten auch Raghu Rao, ein Senior-Partner im Rechtsbereich, und Igor Babuschkin, einer der Mitbegründer von xAI, das Unternehmen. Babuschkin gab an, er wolle eine eigene Risikokapitalfirma gründen, die sich ausschließlich mit der Sicherheit von KI beschäftigt. Zudem trat im Juli Linda Yaccarino, ehemalige CEO von X (früher Twitter), von ihrem Posten zurück – nachdem der von xAI entwickelte Chatbot Grok in mehreren Fällen unangemessenes oder bedenkliches Verhalten gezeigt hatte. xAI hatte X Ende März übernommen, was die Integration von KI-Technologie in das soziale Netzwerk beschleunigte. Die wiederholten Abgänge von Führungskräften werfen Fragen zur Stabilität und Unternehmenskultur bei xAI auf. Insbesondere die Kombination aus technischen Herausforderungen bei Grok und der Entlassung mehrerer Schlüsselmitarbeiter deutet auf interne Spannungen hin. Analysten vermuten, dass die schnelle Expansion und die hohen Erwartungen an die KI-Plattformen Musk’s unter Druck setzen. Zudem wirft die enge Verflechtung zwischen xAI, SpaceX und X Fragen zur strategischen Ausrichtung und zur Unabhängigkeit der einzelnen Unternehmen auf. xAI, gegründet 2023 mit dem Ziel, eine „wahrheitsgetreue“ KI zu entwickeln, steht unter großem Druck, die Versprechen von Musk zu halten – von der Entwicklung fortschrittlicher KI bis hin zur Integration in bestehende Plattformen. Die Abgänge von Liberatore und anderen führenden Executives könnten die Entwicklung verzögern, besonders wenn sich die Firma nicht schnell auf neue Führungskräfte einstellen kann. Für die Branche ist das ein Signal: Auch bei hochfinanzierten und hochprominenten KI-Projekten sind Stabilität und langfristige Strategie entscheidend. Die Zukunft von xAI hängt nun nicht nur von technologischen Fortschritten ab, sondern auch von der Fähigkeit, ein funktionierendes und nachhaltiges Führungsteam aufzubauen.