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OpenAI rechnet mit neuen Chefs aus Instagram und Doximity in der Gesundheits-IA-Entwicklung

vor 9 Tagen

OpenAI verstärkt seinen Fokus auf die Gesundheitsbranche mit einem massiven Ausbau seiner Healthcare-Abteilung. Zwei hochkarätige neue Führungskräfte wurden eingestellt: Nate Gross, Mitbegründer und ehemaliger Chief Strategy Officer des medizinischen Netzwerktools Doximity, übernimmt ab Juni die strategische Markteinführung im Gesundheitsbereich. Ashley Alexander, ehemalige Co-Leiterin des Produkts bei Instagram, tritt als Vice President of Product in der Gesundheitssparte OpenAIs an. Beide sollen Technologien für Patienten und medizinisches Fachpersonal entwickeln, darunter auch gemeinsam mit Kliniker:innen und Forscher:innen neue Lösungen gestalten. OpenAI hat in den letzten Monaten seine Ambitionen im Gesundheitssektor deutlich erhöht. Bereits im Mai stellte das Unternehmen HealthBench vor, eine offene Benchmark zur Bewertung der Genauigkeit und Sicherheit von Gesundheits-IA-Systemen. Im August hob CEO Sam Altman bei der Vorstellung von GPT-5 die besonderen Fähigkeiten des Modells im Gesundheitsbereich hervor: „GPT-5 ist unser bisher bestes Modell für gesundheitsbezogene Fragen“, betonte er. Es könne potenzielle Gesundheitsrisiken proaktiv erkennen und Antworten an den Wissensstand, die Geografie und den Kontext des Nutzers anpassen – beispielsweise einen sechswöchigen Rehabilitationsplan für einen High-School-Spieler mit leichten UCL-Verletzungen erstellen. Die neue CEO der Anwendungen, Fidji Simo, äußerte sich begeistert über die Möglichkeiten der KI in der Gesundheitsversorgung, inspiriert durch ihre eigene Erfahrung mit einer chronischen Erkrankung. Sie sieht die KI als Werkzeug, um Patient:innen zu stärken: „Es kann Laborergebnisse erklären, medizinische Fachsprache übersetzen, zweite Meinungen anbieten und Patient:innen helfen, ihre Entscheidungen besser zu verstehen.“ Doch die steigende Nutzung von KI in der Medizin birgt auch Risiken. Eine Studie der Stanford University zeigte, dass ChatGPT in einigen Diagnosefällen sogar besser abschnitt als Ärzt:innen. Dennoch gibt es erhebliche Bedenken: Einige Expert:innen kritisieren, dass KI-Systeme bei 20 Prozent der Antworten fehlerhafte oder gefährliche Empfehlungen geben können – ein Akzeptanzniveau, das in der Medizin untragbar ist. Ein bekannter Fall: Ein Mann erlitt eine Bromidvergiftung mit Psychosen, nachdem ChatGPT ihm riet, Bromidpräparate zur Reduktion von Kochsalz einzunehmen. Ein weiteres Problem ist die „Automatisierungsbias“: Menschen neigen dazu, KI-Empfehlungen zu vertrauen, auch wenn sie falsch sind. Zudem bleibt die Entscheidungsfindung von KI oft ein „Black Box“ – man weiß nicht, warum ein Modell zu einem bestimmten Ergebnis kommt. Trotz der Herausforderungen positioniert sich OpenAI als ernsthafter Akteur im Gesundheits-KI-Markt. Neben Partnerschaften mit Unternehmen wie Penda Health, Summer Health und Oscar Health baut das Unternehmen nun auch direkt an eigenen Produkten. Es ist Teil einer breiteren Strategie, nicht nur Grundmodelle, sondern auch die gesamte Infrastruktur und Anwendungen auf Basis von KI zu dominieren – ähnlich wie in Bildung (Study Mode) oder Verkauf (AI-Sales-Agent). Obwohl OpenAI hinter Tech-Riesen wie Microsoft, Google und Palantir zurückliegt, beschleunigt es nun seinen Aufstieg. Mit den neuen Führungskräften, der Entwicklung von GPT-5 und der Fokussierung auf Patienten und Kliniker will OpenAI nicht nur mitmischen, sondern die Zukunft der Gesundheitsversorgung mitgestalten – vorausgesetzt, die Sicherheit und Transparenz der KI-Systeme werden gewährleistet.

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