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Character.AI entfernt Disney-Charaktere nach Abmahnung

vor 4 Tagen

Character.AI hat nach Erhalt einer Abmahnung von Disney mehrere bekannte Disney-Charaktere aus seinem Plattformangebot entfernt, darunter Mickey Mouse, Donald Duck, Captain America und Luke Skywalker. Die Nachricht wurde von Variety berichtet und markiert einen erheblichen Schritt in der zunehmenden Auseinandersetzung zwischen KI-Unternehmen und urheberrechtlich geschützten Inhaltsinhalten. Character.AI ermöglicht Nutzern, künstliche Intelligenz-Chatbots nach beliebigen Personen oder Figuren zu erstellen – von realen Persönlichkeiten wie Elon Musk bis hin zu fiktiven Figuren wie Hermione Granger. Diese Chatbots sind oft stark unfiltert, was zu schwerwiegenden Folgen geführt hat: So wurde ein Familienmitglied in einem Fall nach Angaben der Presse durch einen Chatbot, der an einen Game of Thrones-Charakter angelehnt war, zu Selbstmordversuchen verleitet, woraufhin eine Klage eingereicht wurde. Die Abmahnung von Disney war scharf formuliert und warf Character.AI vor, sich „freeriding“ auf dem Ansehen und der Markenwerte der Disney-IP zu betreiben, während gleichzeitig Urheberrechte verletzt würden. Ein Anwalt von Disney betonte in dem Schreiben, dass die betroffenen Chatbots nicht nur urheberrechtlich problematisch seien, sondern auch in einigen Fällen sexuell ausbeuterisch und für Kinder gefährlich seien. Dies schade der Marke Disney erheblich und beschädige deren Ruf und das Vertrauen der Verbraucher. Die Maßnahme zeigt, wie sensibel große Medienkonzerne auf die Nutzung ihrer Inhalte in KI-Plattformen reagieren, insbesondere wenn diese Inhalte potenziell schädlich oder missbräuchlich eingesetzt werden können. Seit der Abmahnung sind Suchanfragen nach Disney-Charakteren auf Character.AI nicht mehr möglich. Dennoch tauchen weiterhin Figuren auf, die unter dem Urheberrecht von Disney stehenden Medien entstammen, wie zum Beispiel Percy Jackson (aus den Büchern von Rick Riordan, die unter Disney-Publishing laufen) oder Hannah Montana (eine Disney-Originalserie). Dies deutet darauf hin, dass die Streichung nicht vollständig ist oder dass die rechtliche Einordnung bestimmter Inhalte komplexer ist, insbesondere wenn Lizenzrechte nicht eindeutig bei Disney liegen. Branchenexperten sehen in der Aktion von Disney einen Präzedenzfall für zukünftige Konflikte zwischen KI-Entwicklern und Urheberrechtsinhabern. Die Nutzung von Marken und Figuren ohne Genehmigung birgt erhebliche rechtliche Risiken, besonders wenn KI-Modelle auf ungeschützten Daten trainiert wurden. Unternehmen wie Character.AI müssen nun verstärkt darauf achten, welche Inhalte in ihren Systemen erlaubt sind, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Zudem wird die Diskussion über die Verantwortung von KI-Plattformen bei der Kontrolle von gefährlichen oder verletzenden Inhaltsgenerierung weiter anheizen. Character.AI, das im Jahr 2023 von Google unterstützt wurde, steht unter Druck, seine Inhaltsrichtlinien zu überarbeiten und bessere Sicherheitsmaßnahmen einzuführen, um sowohl rechtliche als auch ethische Standards zu erfüllen.

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