Amazon streicht Jobs bei MGM Studios im Zuge von KI-Transformation

Amazon hat im Zuge einer umfassenden Unternehmensrestrukturierung rund 14.000 Stellen abgebaut, darunter auch Mitarbeiter im Bereich Amazon MGM Studios, dem Film- und Serienfokus des Konzerns. Die Kürzungen betreffen insbesondere die Produktionsabteilung, wobei prominente Figuren wie Donna Rosenstein, Leiterin der Serienbesetzungen, sowie die Dramaserien-Executive Meggie Choi und der kreative Leiter Nathan Kitada entlassen wurden. Obwohl Amazon die genaue Zahl der betroffenen Mitarbeiter im Entertainment-Bereich nicht offengelegt hat, deutet die Maßnahme auf eine tiefgreifende Umorganisation hin. Die Veränderungen folgen auf eine Phase intensiver Investitionen in Originalinhalte wie „The Lord of the Rings: The Rings of Power“ und „Reacher“, die nun durch eine Kostendämpfung abgelöst werden. Die Umstrukturierung ist Teil einer strategischen Neuausrichtung, bei der Amazon verstärkt auf Künstliche Intelligenz setzt. Unter der Leitung von Mike Hopkins, dem Chef von Amazon MGM Studios, wird AI bereits in der Inhaltsproduktion eingesetzt. So hat Albert Cheng, ehemaliger Prime Video-Chef, in eine spezielle AI-Rolle wechseln und soll künftig Werkzeuge für Drehbuchautoren und Serienmacher entwickeln. Zudem investierte Amazon im Juni in das Startup Fable Studio über seinen AI-Fonds Alexa Fund, um eine künstliche Intelligenz-gestützte Plattform namens Showrunner aufzubauen, die Nutzern ermöglicht, eigene Serien zu erstellen oder bestehende IP zu manipulieren. Die Kürzungen im Entertainment-Bereich sind Teil eines größeren Trends: Nach einer Phase üppiger Ausgaben auf Originalproduktionen prüft Amazon nun die Rentabilität seiner Inhalte sorgfältiger. Die letzte große Entlassung im Bereich Entertainment fand bereits im Januar 2024 statt, als Hunderte entlassen wurden – damals die tiefgreifendste Reduzierung seit Jahren. Industriebeobachter sehen die Maßnahmen als Zeichen dafür, dass Streaming-Plattformen zunehmend auf Effizienz und Technologie setzen, um die hohen Produktionskosten zu senken. „Amazon nutzt die KI nicht nur, um Inhalte schneller zu produzieren, sondern auch, um die Entscheidungsfindung im Content-Bereich zu optimieren“, sagt ein Branchenexperte. „Die Entlassungen sind weniger ein Zeichen der Krise, sondern vielmehr eine Umstellung auf eine datengetriebene, automatisierte Produktion.“ Amazon MGM Studios bleibt ein zentraler Bestandteil des Prime Video-Angebots, das mittlerweile über 300 Millionen Abonnenten zählt. Die Kombination aus kreativer Produktion und künstlicher Intelligenz könnte künftig die Art und Weise verändern, wie Serien entstehen – mit weniger Personal, aber mehr technologischer Unterstützung. Die langfristigen Auswirkungen auf die kreative Vielfalt und die Arbeitsbedingungen im Film- und Serienbereich bleiben jedoch umstritten.