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OpenAI stellt GPT-5 Codex vor – von Assistenztool zu autonomem Ingenieur

vor 6 Tagen

OpenAI hat am Montag die Einführung einer neuen Version von GPT-5 für sein KI-Coding-Tool Codex angekündigt: GPT-5-Codex. Dieses spezialisierte Modell ist darauf ausgelegt, komplexe Programmieraufgaben autonom und in Echtzeit zu bearbeiten. Im Gegensatz zu früheren Versionen verfügt es über eine dynamische „Denkfähigkeit“, die es erlaubt, zwischen wenigen Sekunden und bis zu sieben Stunden an einem einzigen Task zu arbeiten – je nach Komplexität der Aufgabe. Dadurch erreicht es deutlich bessere Ergebnisse in agenzienbasierten Coding-Benchmarks wie SWE-bench Verified und bei der Refaktorisierung von Code aus großen, etablierten Repositories. GPT-5-Codex ist ab sofort in allen Codex-Produkten verfügbar – über Terminal, IDE, GitHub oder ChatGPT – und steht allen Nutzern von ChatGPT Plus, Pro, Business, Edu und Enterprise zur Verfügung. OpenAI plant, die Technologie in Zukunft auch über seine API an Entwickler zu bringen. Die Einführung ist Teil eines strategischen Schritts, um die Position von Codex gegenüber wachsendem Wettbewerb zu stärken. Konkurrenten wie Claude Code, Cursor und GitHub Copilot haben in den letzten zwölf Monaten stark an Marktanteil gewonnen, wobei Cursor bereits Anfang 2025 über 500 Millionen US-Dollar Jahresumsatz (ARR) erreichte. Auch der chaotische Übernahmewettbewerb um Windsurf, ein ähnlicher Code-Editor, unterstreicht die Dynamik des Marktes. Ein besonderer Vorteil von GPT-5-Codex liegt in seiner Fähigkeit, den eigenen Denkprozess an die Aufgabe anzupassen – ohne dass ein externer „Router“ wie bei GPT-5 entscheiden muss, wie viel Rechenleistung oder Zeit benötigt wird. Stattdessen kann das Modell während der Bearbeitung selbst entscheiden, ob es weitere Stunden benötigt, um eine Lösung zu finden. Laut Alexander Embiricos, Leiter des Codex-Produkts bei OpenAI, hat er bereits Fälle gesehen, in denen das Modell über sieben Stunden an einem Projekt gearbeitet hat, indem es iterativ Fehler behebt, Tests ausführt und schließlich eine vollständig funktionstüchtige Lösung liefert. Zusätzlich wurde GPT-5-Codex gezielt für Code-Reviews trainiert. Erfahrene Softwareingenieure bewerteten die Kommentare des Modells und stellten fest, dass es weniger falsche Hinweise liefert und gleichzeitig mehr „hochwirksame“ Verbesserungsvorschläge macht. Dies zeigt, dass das Modell nicht nur schneller, sondern auch qualitativ besser in der Lage ist, den Entwicklungsprozess zu unterstützen. Seit dem Launch im April über die Befehlszeile, der Web-App im Mai bis hin zur heutigen Erweiterung ist die Entwicklung klar: Codex soll nicht nur einfache Fragen beantworten, sondern den gesamten Programmierprozess von Anfang bis Ende automatisieren. Die Integration ist nahtlos – egal ob im Terminal, in der IDE, im Browser oder auf dem Smartphone. Nutzer profitieren von einer konsistenten Erfahrung, die mit ihrem ChatGPT-Konto verknüpft ist und zwischen lokalen und Cloud-Umgebungen wechseln kann. Mit GPT-5-Codex setzt OpenAI einen neuen Standard für KI-gestützte Softwareentwicklung – nicht nur schneller, sondern auch tiefer, selbstständiger und realitätsnaher. Gleichzeitig kommt die Ankündigung genau zu einem Zeitpunkt, als Anthropic mit Claude unter Kritik steht, das Modell sei „dümmer“ geworden. OpenAI zeigt damit, dass es weiterhin an der Spitze der KI-Entwicklung für Programmierung bleibt.

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