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Anthropic sperrt OpenAI Zugang zu Claude-Modellen

vor 4 Tagen

Anthropic hat OpenAI den Zugang zu seinen Claude-Modellen gekürzt, wie eine Berichterstattung von Wired enthüllt. Demnach nutzte OpenAI die APIs von Claude, um die Leistungsfähigkeit des Modells mit eigenen Systemen wie GPT-5 zu vergleichen – insbesondere in Bereichen wie Programmierung, Texterstellung und Sicherheit. Diese Praxis stieß bei Anthropic auf heftigen Widerstand, da sie gegen die Nutzungsbedingungen verstieß. Laut einem Sprecher von Anthropic hatten sogar technische Mitarbeiter von OpenAI die Claude-Coding-Tools genutzt, was „eine direkte Verletzung unserer Nutzungsbedingungen“ darstelle. Diese besagen explizit, dass Unternehmen Claude nicht nutzen dürfen, um konkurrierende Dienste zu entwickeln. Die Entscheidung markiert einen deutlichen Bruch in der bisherigen Kooperationskultur zwischen den beiden Unternehmen, die sich früher gegenseitig technisch unterstützten. OpenAI reagierte mit Bedauern: Ein Sprecher erklärte, man respektiere die Entscheidung von Anthropic, den API-Zugang zu sperren, betonte aber, dass OpenAI selbst weiterhin Zugriff auf Anthropic-Tools habe. Dieser Doppelmoral-Aspekt wirft Fragen zur Gleichbehandlung und zur Transparenz in der AI-Industrie auf. Zuvor hatte Anthropic-Chefwissenschaftler Jared Kaplan bereits erklärt, es sei „merkwürdig“, wenn Anthropic Claude an OpenAI verkaufe – eine Aussage, die als Hinweis auf eine strategische Distanzierung interpretiert wird. Diese Haltung wird durch die Tatsache unterstrichen, dass Anthropic bereits den Zugang zu Claude für Windsurf, einen potenziellen Übernahmekandidaten von OpenAI, gesperrt hatte, bevor die Firma schließlich an Cognition ging. Die Spaltung zwischen den beiden AI-Player ist ein Symptom einer zunehmend wettbewerbsintensiven Branche, in der Zugang zu leistungsstarken Modellen nicht nur technologisch, sondern auch strategisch entscheidend ist. Die Sperre könnte die Entwicklung von Benchmarking-Tools und Cross-Model-Tests erschweren, was die Innovationsgeschwindigkeit beeinträchtigen könnte. Experten warnen jedoch, dass solche Maßnahmen auch notwendig sein könnten, um geistiges Eigentum und wettbewerbsfähige Vorteile zu schützen. Die Entwicklung zeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen AI-Unternehmen zunehmend von strategischen Interessen und Vertrauensverlust geprägt ist. Anthropic positioniert sich damit als strenger Hüter seiner Technologie, während OpenAI möglicherweise gezwungen ist, stärker auf interne Forschung und eigene Modelle zu setzen. Die langfristigen Folgen für die AI-Entwicklung, insbesondere im Hinblick auf Standardisierung und Interoperabilität, bleiben abzuwarten.

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