ChatGPT unterstützt nun MCPs
OpenAI hat eine neue Entwicklermodus-Funktion in ChatGPT eingeführt, die sich aktuell noch in der Beta-Phase befindet. Diese Funktion ermöglicht umfassende Unterstützung für den Model Context Protocol (MCP), einen offenen Standard, der sich zunehmend als Branchenstandard etabliert, um KI-Modelle mit zusätzlichen Tools und Wissensquellen zu erweitern. Mit dem Entwicklermodus können nun sowohl Lese- als auch Schreibaktionen über MCP-Server durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass ChatGPT nicht nur Informationen abrufen, sondern auch direkt auf externe Systeme zugreifen und dort Änderungen vornehmen kann. MCP-Server können über das Internet verbunden werden, um KI-Modelle mit neuen Datenquellen und Funktionalitäten zu verbinden. Entwickler können nun eigene Connector erstellen, die beispielsweise Jira-Tickets aktualisieren, Zapier-Workflows auslösen oder komplexe Automatisierungen zwischen mehreren Diensten ermöglichen. Dadurch wird ChatGPT zu einer leistungsfähigeren Plattform für die Integration in bestehende Arbeitsabläufe, insbesondere in Unternehmen, die bereits auf Tools wie Jira, Slack, Salesforce oder anderen Drittanbieter-Systemen aufbauen. Um den Entwicklermodus zu aktivieren, müssen Nutzer in den Einstellungen von ChatGPT unter „Connectors“ → „Erweitert“ → „Entwicklermodus“ den entsprechenden Schalter aktivieren. Sobald dieser aktiviert ist, können Entwickler ihre eigenen MCP-Client-Verbindungen erstellen und in der Chat-Oberfläche nutzen. Dies eröffnet neue Möglichkeiten, KI in produktive Prozesse einzubinden, etwa durch automatisierte Berichterstattung, Ticket-Management, Datenaktualisierungen oder die automatische Erstellung von Aufgaben in Projektmanagement-Tools. Der neue Entwicklermodus ist Teil eines größeren Trends, bei dem KI-Modelle zunehmend nicht mehr nur als reine Textgeneratoren, sondern als zentrale Steuerungseinheiten für digitale Arbeitsabläufe dienen. Durch die offene Architektur des MCP-Protokolls wird sichergestellt, dass Entwickler unabhängig von einem bestimmten Anbieter arbeiten können und ihre Lösungen leicht anpassen oder skalieren lassen. Dies fördert Innovation und Interoperabilität zwischen verschiedenen Plattformen. Experten sehen in dieser Entwicklung einen wichtigen Schritt hin zu einer „Agenten-Ära“ der KI, in der KI-Systeme nicht nur antworten, sondern auch eigenständig Aktionen ausführen und komplexe Aufgaben über mehrere Systeme hinweg koordinieren. OpenAI positioniert sich damit klar als Treiber der offenen KI-Ökonomie, die auf Interoperabilität und Entwicklerfreundlichkeit setzt. Die Einführung des Entwicklermodus ist ein klares Signal dafür, dass KI-Plattformen zunehmend zu „Kernkomponenten“ im digitalen Arbeitsumfeld werden. Für Entwickler bedeutet dies eine enorme Erweiterung der Möglichkeiten, für Unternehmen eine effizientere Automatisierung und eine schnellere Integration von KI in bestehende Infrastrukturen. Obwohl der Modus noch in der Beta-Phase ist, zeigt er bereits, wie stark KI in die tägliche Arbeit integriert werden kann – nicht nur als Informationsquelle, sondern als aktiver Akteur im digitalen Ökosystem.