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Tesla stellt Dojo-Projekt ein, Fokus auf AI5 und AI6-Chips

vor 9 Tagen

Elon Musk hat bestätigt, dass Tesla das Projekt Dojo, seinen eigenen KI-Trainings-Supercomputer, eingestellt hat. Die Entscheidung folgt nur wenige Wochen nach der Ankündigung, dass der zweite Dojo-Cluster bis 2026 „im großen Stil“ betrieben werden soll. In einem Beitrag auf X, der sozialen Plattform, die Musk besitzt, erklärte er: „Sobald klar wurde, dass alle Wege auf AI6 hinauslaufen, musste ich Dojo abschalten und schwierige personelle Entscheidungen treffen, da Dojo 2 nun eine evolutionäre Sackgasse war.“ Er fügte hinzu, dass Dojo 3 letztlich in Form einer großen Anzahl von AI6-Chips auf einer einzigen Platine weiterlebe. Das ursprüngliche Dojo-Projekt hatte Tesla bereits mit einem ersten Supercomputer realisiert, der sowohl Nvidia-GPUs als auch selbstentwickelte D1-Chips nutzte. Der geplante Nachfolger, „Dojo 2“, sollte mit einer zweiten Generation der D2-Chips betrieben werden. Diese Entwicklung wurde nun jedoch eingestellt. Stattdessen konzentriert sich Tesla vollständig auf die AI5- und AI6-Chips, die von TSMC und Samsung produziert werden. Die AI5-Chip ist primär für die Fahrassistenzsysteme (FSD) gedacht, während die AI6-Chip sowohl für die Onboard-Infereenz – also die Verarbeitung von Daten in Echtzeit in Fahrzeugen und humanoiden Robotern – als auch für große KI-Trainingsaufgaben ausgelegt ist. Musk begründete die Umorientierung damit, dass es sinnlos sei, Ressourcen zwischen zwei unterschiedlichen Chiparchitekturen zu verteilen. „Die Tesla AI5, AI6 und nachfolgenden Chips werden hervorragend für Inference und zumindest gut für Training geeignet sein. Alle Bemühungen sind darauf fokussiert“, schrieb er. Zudem sei es effizienter, viele AI5/AI6-Chips auf einer einzigen Platine zu integrieren, um die Komplexität und Kosten der Netzwerkkabelverbindungen um mehrere Größenordnungen zu senken. „Man könnte das vielleicht Dojo 3 nennen“, so Musk. Das Dojo-Projekt war seit 2019 Teil von Musk’s Vision, die vollständige Autonomie und die kommerzielle Nutzung humanoider Roboter zu realisieren. Ab August 2024 jedoch wurde zunehmend über „Cortex“ gesprochen – einen riesigen neuen KI-Trainings-Supercluster, der in Teslas Hauptquartier in Austin gebaut werden sollte. Es ist unklar, ob Cortex weiterhin realisiert wird. TechCrunch hat Tesla kontaktiert, um Klarheit über den Status des Projekts und die Zukunft des 500-Millionen-Dollar-Dojo-Standorts in Buffalo, New York, zu erhalten. Die strategische Wende erfolgt in einer Phase, in der Tesla mit sinkenden Elektrofahrzeugverkäufen und erheblichem Markenimage-Schaden zu kämpfen hat – besonders nach Musk’s politischen Äußerungen. Trotz des langsamen und problematischen Robotaxi-Tests in Austin im Juni, der zahlreiche Fehlverhalten der Fahrzeuge aufzeigte, bemüht sich Musk, Investoren davon zu überzeugen, dass Tesla weiterhin eine Zukunft in der Autonomie hat. In der Branche wird die Entscheidung gemischt bewertet. Experten sehen in der Konzentration auf eine einzige Chiparchitektur eine logische Effizienzsteigerung, besonders bei der Skalierbarkeit von KI-Infrastruktur. Andere warnen jedoch vor dem Verlust an Spezialisierung und dem Risiko, dass die Fähigkeiten von Dojo – insbesondere in der dedizierten KI-Trainings-Optimierung – verloren gehen könnten. Tesla bleibt trotz der Umstrukturierung ein bedeutender Akteur im KI- und Automobilsektor, doch die Frage, ob die neue Strategie langfristig tragfähig ist, bleibt offen.

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