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19-Jähriger gründet KI-Unternehmen in San Francisco, wird von Google-Execs unterstützt

vor 5 Tagen

Der 19-jährige indische Gründer Dhravya Shah aus Mumbai hat mit Supermemory ein AI-Startup gegründet, das sich der Herausforderung widmet, künstliche Intelligenz langfristig zu „erinnern“. Während große Sprachmodelle ihre Kontextfenster stetig erweitern, können sie dennoch keine dauerhaften Erinnerungen über mehrere Sitzungen hinweg speichern. Supermemory soll genau hier Abhilfe schaffen und als universelle „Gedächtnis-API“ für AI-Anwendungen fungieren. Die Plattform extrahiert Erkenntnisse aus unstrukturierten Daten wie E-Mails, PDFs, Chats, Dateien und App-Datenströmen und baut daraus ein personalisiertes Wissensgraphen-System auf. So kann ein Schreib- oder Journal-App-Tool auch nach Monaten auf frühere Einträge zugreifen, ein E-Mail-Client relevante Nachrichten suchen oder ein Videoeditor passende Assets aus einer Bibliothek abrufen – unterstützt durch multimodale Eingaben wie Text, Bilder oder Videos. Shah begann bereits vor einigen Jahren mit der Entwicklung von Consumer-Bots und verkaufte einen seiner ersten Projekte, einen Tweet-Formatierer, an das Social-Media-Tool Hypefury. Der Erlös half ihm, auf die IIT-Vorbereitung zu verzichten und stattdessen an die Arizona State University in den USA zu wechseln. Dort baute er während 40 Wochen eine neue Anwendung pro Woche – darunter auch Supermemory, ursprünglich „Any Context“ genannt, das er auf GitHub veröffentlichte. Anfangs ermöglichte es Nutzern, mit ihren Twitter-Lesezeichen zu chatten. Nach einem Praktikum bei Cloudflare, wo er später als Developer Relations Lead tätig war, erhielt er von Mitarbeitern wie CTO Dane Knecht die Empfehlung, das Projekt zu einem Produkt auszubauen. Heute ist Supermemory ein vollwertiges Produkt mit einer Chrome-Erweiterung, Chatbots, Notizfunktionen und Integrationen mit Google Drive, OneDrive und Notion. Die Plattform wird bereits von mehreren renommierten Startups genutzt, darunter Cluely, Montra, Scira, Rube und Rets, sowie von einem Roboter-Startup, das visuelle Erinnerungen speichern möchte. Die Investoren sind beeindruckt: Supermemory erhielt eine Seed-Runde von 2,6 Millionen US-Dollar, angeführt von Susa Ventures, Browder Capital und SF1.vc. Zu den Einzelpersoneninvestoren gehören Jeff Dean (Google AI), Logan Kilpatrick (DeepMind), David Cramer (Sentry) sowie Führungskräfte von OpenAI, Meta und Cloudflare. Shah betont, dass Supermemory durch niedrige Latenz im Vergleich zu Wettbewerbern wie Letta, Mem0 oder Memories.ai überzeugt. Trotz der jungen Altersgruppe ist er von der Reife seiner Vision überzeugt. Er sieht die Notwendigkeit, AI-Systeme mit einer effizienten Gedächtnisarchitektur auszustatten, um langfristige Interaktionen zu ermöglichen. Gleichzeitig ist er sich der Herausforderungen bewusst: Datenschutz, ethische Nutzung und regulatorische Anforderungen werden kritisch beobachtet. Dennoch bleibt er optimistisch, unterstützt von einem Netzwerk aus erfahrenen Tech-Größen. Shahs Erfolg zeigt, dass technologische Innovation nicht mehr nur in traditionellen Tech-Hubs wie Silicon Valley entsteht, sondern auch aus Orten wie Mumbai und Arizona hervorgeht. Sein Weg – von der Selbstentwicklung über die erste Produktverkauf bis hin zu einem hochkarätigen Investorennetzwerk – illustriert die Demokratisierung der Technologie und die wachsende Bereitschaft von Investoren, junge Talente zu fördern. Mit Supermemory könnte eine neue Ära der kontextbewussten, erinnernden KI beginnen.

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