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Oracle-Aktie sinkt nach Bericht über geringe Cloud-Margen

vor 6 Tagen

Oracle-Aktien gaben am Dienstag um 5 Prozent nach, nachdem das Magazin The Information berichtete, dass das Unternehmen mit erheblich niedrigeren Margen in seinem Cloud-Geschäft mit Nvidia-Chips zu kämpfen habe. Laut internen Dokumenten erreichte Oracle in den drei Monaten bis August eine Bruttomarge von nur 14 Prozent bei 900 Millionen US-Dollar Umsatz aus dem Nvidia-Cloud-Geschäft – deutlich unter der Gesamtbruttomarge von rund 70 Prozent, die das Unternehmen insgesamt erzielt. Die geringen Margen werden auf die hohen Kosten der Nvidia-AI-Chips sowie auf aggressive Preisstrategien bei der Vermietung dieser Chips an Kunden wie OpenAI zurückgeführt. Der Bericht wirft Zweifel an der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit von Oracle’s ambitionierter Transformation in einen der führenden Cloud- und KI-Anbieter. Trotz der hohen Kosten im Chip-Bereich präsentiert Oracle eine beeindruckende Wachstumsbilanz: Im September kündigte das Unternehmen an, dass der Bestand an Cloud-Aufträgen – gemessen als verbleibende Leistungsverpflichtungen – innerhalb eines Jahres um 359 Prozent gestiegen sei. Für 2030 prognostiziert Oracle einen Umsatz von 144 Milliarden US-Dollar im Cloud-Infrastrukturgeschäft, gegenüber knapp 10 Milliarden Dollar im Jahr 2025. Ein zentraler Baustein dieser Strategie ist das Stargate-Projekt, bei dem Oracle in enger Zusammenarbeit mit OpenAI fünf riesige Rechenzentren errichtet, die mit Nvidia-AI-Chips ausgestattet sein sollen. Diese Rechenzentren sollen als Hochleistungs-Infrastruktur für KI-Entwicklung und -Berechnungen dienen und die Position von Oracle als Schlüsselakteur im KI-Cloud-Markt festigen. Doch die neuen Informationen aus dem Bericht werfen die Frage auf, ob dieses Wachstum auf einer soliden Rentabilitätsbasis beruht oder ob die hohen Investitionen in Chips und Infrastruktur die Gewinnspannen untergraben könnten. Industrieanalysten sehen die Entwicklung als ein Dilemma: Während Oracle mit seiner strategischen Partnerschaft mit OpenAI und dem massiven Ausbau der Stargate-Infrastruktur eine führende Rolle im KI-Cloud-Sektor einnimmt, droht die hohe Kostenstruktur der Nvidia-Chips, die Gewinne zu schmälern. „Oracle setzt auf eine extrem aggressive Expansion, aber die Margen bei den AI-Chip-Mietdiensten sind viel zu niedrig, um langfristig profitabel zu sein“, sagte ein Analyst von Bernstein. „Wenn die Preise weiter sinken, könnte sich das Geschäft schnell in eine Ressourcenverschwendung verwandeln.“ Oracle bleibt trotz der Kritik eine der wichtigsten Akteure im Cloud- und KI-Sektor. Mit seinem starken Fokus auf Enterprise-Kunden und der strategischen Allianz mit OpenAI positioniert sich das Unternehmen als ernstzunehmender Konkurrent zu Amazon Web Services und Microsoft Azure. Die nächsten Quartalszahlen werden entscheidend sein, um zu beurteilen, ob die hohen Wachstumsziele mit einer stabilen Profitabilität vereinbar sind.

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