Der AI-Godfather kritisiert Tech-Chefs – nur einer wird gelobt.
Geoffrey Hinton, der als „Vater der KI“ bekannt ist und durch seine Arbeit an neuronalen Netzen maßgeblich zur Entwicklung künstlicher Intelligenz beigetragen hat, kritisierte in einem kürzlichen Interview die Haltung vieler Tech-Unternehmensführer gegenüber den Risiken der KI. Er betonte, dass viele Führungskräfte die potenziellen Gefahren zwar erkennen, aber nicht öffentlich entsprechend darstellen. In einem Gespräch auf der Podcast-Show „One Decision“, das am 24. Juli ausgestrahlt wurde, sagte Hinton: „Die meisten Leute in Tech-Unternehmen verstehen die Risiken, aber handeln nicht darauf.“ Er kritisierte insbesondere, dass viele Unternehmen die Risiken der KI herunterspielen oder verheimlichen. Hinton hob jedoch einen Ausnahmefall hervor: Demis Hassabis, Chef von Google DeepMind. Er lobte Hassabis dafür, dass er die Risiken der KI ernst nehme und aktiv daran arbeite, sie zu adressieren. Hassabis, der 2010 DeepMind gründete und es 2014 für 650 Millionen Dollar an Google verkaufte, hatte damals verlangt, dass Google einen Ethikrat für KI einrichtet. Der Nobelpreisträger hat sich in der Vergangenheit dafür ausgesprochen, dass Wissenschaftler und Akademiker eine führende Rolle bei der Entwicklung der KI spielen sollten. In jüngster Zeit hat er sich jedoch in die strategische Leitung von Google DeepMind zurückgezogen und wird nun als Kandidat für den CEO-Posten des Unternehmens gehandelt. Hassabis warnte im Februar vor langfristigen Risiken der KI und warnte vor agilen Systemen, die außer Kontrolle geraten könnten. Er setzt sich für eine internationale Regulierung der Technologie ein. Kürzlich protestierten Aktivisten vor dem Londoner Büro von DeepMind, um mehr Transparenz in der KI-Entwicklung zu fordern. Hinton selbst verließ Google nach über zehn Jahren, um die Risiken der KI offener zu diskutieren. Er sagte in einem früheren Interview, dass Google ihn ermutigt habe, weiter an Sicherheitsfragen zu arbeiten. Er bezeichnete jedoch andere Tech-Führer wie Elon Musk und Mark Zuckerberg als „Oligarchen“ und zeigte deutlich, dass er ihnen nicht vertraut. Einige Branchenexperten teilen Hintons Sorge und betonen, dass der KI-Boom zwar Innovation fördert, aber auch ernste ethische und gesellschaftliche Herausforderungen mit sich bringt. Hassabis’ Position als KI-CEO von Google DeepMind unterstreicht seine Schlüsselrolle in der Entwicklung verantwortungsvoller KI-Strategien. Seine Forderung nach internationalen Regulierungsmechanismen spiegelt den wachsenden Druck wider, den die Branche in Bezug auf Sicherheit und Transparenz erfährt. Hinton hält sich zwar weiterhin zurück, seine Warnungen gewinnen jedoch an Aufmerksamkeit, da die KI-Technologie immer weiter voranschreitet.