Apple, Google und Meta näheren sich universellem Übersetzer durch KI
Apple, Google und Meta arbeiten intensiv daran, den längst aus der Science-Fiction stammenden Universalübersetzer in die Realität zu bringen. Während frühere Visionen wie die des „Star Trek“-Universalübersetzers nur Fantasie waren, nähern sich moderne Technologien mittels Künstlicher Intelligenz (KI) diesem Ziel zunehmend an. Bei der iPhone-Präsentation stellte Apple die Live-Übersetzungsfunktion in den neuen AirPods Pro 3 vor – ein Feature, das es ermöglicht, in Echtzeit Sprache in Echtzeit zu übersetzen. In einem Werbevideo hörte eine englischsprachige Touristin, wie eine spanischsprachige Blumenhändlerin sprach, doch in ihren Kopfhörern wurde die Aussage als klare englische Stimme wiedergegeben: „Heute sind alle roten Nelken 50 Prozent reduziert.“ Die Funktion ist Teil von Apple Intelligence, dem neuen KI-Ökosystem, und erfordert ein aktuelles iPhone. Die AirPods Pro 3 sind ab kommender Woche für 250 Dollar erhältlich; die Live-Übersetzung wird auch als Update für AirPods 4 und AirPods Pro 2 am Montag freigegeben. Besonders beeindruckend: Beim Gespräch zweier Personen in unterschiedlichen Sprachen wird die Übersetzung in beide Richtungen gleichzeitig in den jeweiligen Kopfhörern angezeigt. Die Funktion ist Teil eines breiteren Trends: KI-Entwicklungen, getrieben durch den Erfolg von OpenAI’s ChatGPT, haben die Fähigkeit von Sprachübersetzung revolutioniert. Während frühere Systeme oft verzögert oder ungenau waren, ermöglicht heute die Echtzeit-KI-Übersetzung nahezu flüssige Gespräche. Apple ist nicht allein auf diesem Feld. Google und Meta arbeiten ebenfalls an ähnlichen Lösungen, wobei Google bereits über Sprach- und Textübersetzung in seinen Apps verfügt, und Meta an Sprachübersetzungen für Meta Quest-Headsets forscht. Doch auch spezialisierte Geräte wie die von Pocketalk oder Vasco Electronics haben sich auf den Markt gesetzt. Diese Geräte, oft als kleine, handliche „Pucks“ oder Kopfhörer mit integrierter Übersetzung, bieten oft mehr Sprachen – Pocketalk etwa 95 – und setzen auf eine Kombination aus KI und menschlicher Linguistik. Vasco Electronics, beispielsweise, hat Linguisten eingestellt und nutzt menschliche Korrektur, um die Genauigkeit zu steigern. Zudem können einige Geräte die Stimme des Nutzers imitiert, was die natürliche Klangqualität verbessert. Ein entscheidender Vorteil der Spezialgeräte liegt in der Datensicherheit und Privatsphäre – besonders wichtig in sensiblen Umgebungen wie Krankenhäusern oder Schulen. Joe Miller von Pocketalk betont, dass die Technologie nicht nur für Touristen, sondern für den Alltag in multikulturellen Berufsumfelden entscheidend sei. „Es geht nicht um Luxustourismus, sondern um Sprachbarrieren, die Kommunikation behindern“, sagt er. Zudem hat Apple in der EU bislang keine Live-Übersetzung angeboten – ein Vorteil für europäische Anbieter wie Vasco Electronics, deren Hauptmarkt in Europa liegt. Analysten wie Gil Luria von DA Davidson sehen in der Funktion einen strategischen Schritt für Apple: „Wenn die AirPods wirklich Echtzeit-Übersetzung liefern, ist das ein echter Anreiz, auf ein neues Gerät umzusteigen.“ Die Einführung durch einen Tech-Riesen wie Apple könnte die Akzeptanz von Sprachübersetzung massiv beschleunigen – nicht nur im Reisebereich, sondern auch in Bildung, Gesundheitswesen und internationalem Geschäftsverkehr. Die Zukunft der Kommunikation könnte tatsächlich universell sein – und das mit einem einfachen Paar Kopfhörer.