HyperAIHyperAI
Back to Headlines

Altman warnt vor AI-Blase trotz sinkender Analystenbesorgnis

vor 2 Tagen

Der CEO von OpenAI, Sam Altman, äußert sich besorgt über die aktuelle Entwicklung im KI-Markt und sieht Anzeichen einer Blase. Laut einem Bericht von The Verge glaubt er, dass Investoren derzeit übermäßig begeistert von der Künstlichen Intelligenz sind, obwohl er gleichzeitig betont, dass KI „das wichtigste Ereignis seit sehr langer Zeit“ sei. Seine Äußerungen weisen auf Parallelen zur Dotcom-Blase der späten 1990er Jahre hin, als viele Internet-Unternehmen mit hohen Bewertungen, aber ohne Gewinn, scheiterten. Altman warnte, dass übermäßige Begeisterung zu überzogenen Bewertungen führen könne, und nannte das Wort „Blase“ dreimal innerhalb von 15 Sekunden – halb scherzhaft, halb ernst. Trotz dieser Warnung plant OpenAI, massiv in Infrastruktur zu investieren. Altman kündigte an, dass das Unternehmen in der nahen Zukunft „Trillionen“ für den Ausbau seiner Rechenzentren ausgeben werde. Er betonte, dass OpenAI bereits die Kapazitäten von Microsoft Azure übersteige und daher mit Google Cloud zusammengearbeitet habe. Die Firma strebt an, so viel Rechenleistung wie möglich zu nutzen, da die Nachfrage nach KI-Training weiter steigt. Auch andere Tech-Riesen reagieren mit einem massiven Anstieg der Investitionen in Kapitalausgaben (Capex). Microsoft plant nun 120 Milliarden Dollar, Amazon über 100 Milliarden, Alphabet 85 Milliarden und Meta bis zu 72 Milliarden Dollar für 2024. Analysten wie Dan Ives von Wedbush sehen dies als Bestätigung der KI-Revolution, die erst im zweiten Inning stehe. Er räumt zwar „Froth“ in bestimmten Bereichen ein, betont aber, dass der langfristige Einfluss der KI unterschätzt werde. Expert:innen wie Ray Wang von Futurum Group sehen zwar keine allgemeine Blase im KI- und Halbleitersektor – die Grundlagen der Lieferkette seien stark –, warnen aber vor spekulativen Investitionen in Unternehmen mit schwachen Fundamenten. Auch Joe Tsai, Mitbegründer von Alibaba, warnte bereits im März vor einer überzogenen KI-Blase, insbesondere bei Datenzentren, die ohne klare Nachfrage gebaut werden. Altman bleibt optimistisch: Auch wenn einige Investoren verlieren könnten, glaube er fest an die langfristige gesellschaftliche Wertschöpfung durch KI. Er verweist auf die Nachwirkungen der Dotcom-Blase, die letztlich zum Aufbau des modernen Internets führte. Zugleich zeigt sich das Vertrauen der Investoren in OpenAI weiterhin hoch. Im März hatte das Unternehmen eine Finanzierungsrunde von 40 Milliarden Dollar bei einer Bewertung von 300 Milliarden Dollar abgeschlossen – die größte je bei einem privaten Tech-Unternehmen. Aktuell bereitet sich OpenAI auf einen weiteren Sekundärverkauf von rund 6 Milliarden Dollar an Aktien vor, der die Bewertung auf etwa 500 Milliarden Dollar bringen könnte. Altman kündigte außerdem weitere Expansionspläne an: Konsumentenhardware, Hirn-Computer-Schnittstellen und soziale Medien sollen künftig Teil von OpenAI werden. Er erwähnte sogar, dass das Unternehmen bereit sei, Chrome zu übernehmen, falls die US-Regierung Google dazu zwingen sollte. Auf die Frage, ob er in drei Jahren noch CEO sei, antwortete er mit einem Scherz: „Vielleicht dann ein KI.“ Zusammenfassend zeigt sich eine Spannung zwischen übermäßiger Begeisterung und tiefen Überzeugungen: Während die KI-Revolution als bahnbrechend gilt, bleibt die Frage, wie viele Unternehmen überleben werden, wenn die Blase platzt.

Related Links