Meta gewinnt AI-URHEBERRECHTSKLAGE, Richter warnt jedoch vor fairem Gebrauch
Jay Peters, ein News-Editor, der Technologie und Gaming unter anderem für The Verge abdeckt, berichtete über einen wichtigen Rechtssieg von Meta in einem Urheberrechtsstreit. Der Fall wurde von 13 Autoren eingeleitet, die Meta beschuldigten, seine KI-Systeme illegal mit ihren Werken ohne Erlaubnis zu trainieren. Am Mittwoch stellte Richter Vince Chhabria in San Francisco fest, dass Meta aufgrund seines „fair use“-Verteidigungsansatzes ein Recht auf Zwischenschluss spreche, obwohl er einige Schwachstellen in Metas Argumentation hervorhob. In seinem Urteil sagte Chhabria, dass zwei Hauptargumente der Kläger als „klare Verlierer“ betrachtet wurden: Die Fähigkeit von Metas KI-Modellen, wie Llama, Textausschnitte aus ihren Büchern zu reproduzieren, und der Vorwurf, dass Meta die Lizenzierung ihrer Werke für KI-Training beeinträchtigt. Er betonte, dass Llama nicht genug Text aus den Klagebüchern generieren könne, um bedeutend zu sein, und dass die Autoren kein Recht auf den Markt zur Lizenzierung ihrer Werke für KI-Training hätten. Chhabria erklärte jedoch, dass die Kläger ein „potenziell gewinnendes Argument“ vernachlässigt hätten, nämlich die potentielle Gefahr, dass KI-Werkzeuge das Marktangebot mit ähnlichen Werken überschwemmen könnten, was die Marktaussichten für menschlich geschaffene Inhalte beeinträchtigen würde. Richter Chhabria warnte auch vor den möglichen negativen Auswirkungen der generativen KI, die das Marktpotential für menschlich geschaffene Inhalte erheblich reduzieren könnte. Er betonte, dass KI-Werkzeuge in der Lage sind, „unendliche Mengen an Bildern, Liedern, Artikeln, Büchern und mehr“ mit nur einem Bruchteil der Zeit und Kreativität zu produzieren, die Menschen benötigen. Dies könne „den Anreiz für Menschen, Dinge auf die traditionelle Weise zu schaffen, dramatisch untergraben“, sagte er. Die Kläger, die von der Anwaltskanzlei Boies Schiller Flexner vertreten wurden, widersprachen dem Urteil des Richters. Ein Sprecher der Kanzlei erklärte, dass die Anwälte „respektvoll widersprechen“ würden, gab jedoch keine weiteren Details zu Chhabrias Charakterisierung der Argumente. Meta reagierte nicht auf eine Anfrage von Business Insider. Dieser Rechtssieg von Meta folgt kurz auf einen ähnlichen Spruch zugunsten des KI-Start-ups Anthropic. Am Montag entschied Richter William Alsup des Bundesbezirksgerichts Nordkalifornien, dass Anthropics Nutzung von Millionen urheberrechtlich geschützten Büchern zum Training seiner KI-Modelle „außerordentlich transformierend“ sei und als „fair use“ gelte. Alsup argumentierte, dass die KI-Modelle von Anthropic, ähnlich wie ein Leser, der Autor werden möchte, nicht darauf abzielten, die trainierten Werke zu replizieren oder zu ersetzen, sondern etwas Neues zu schaffen. Beide Urteile fallen während einer Flut von Klagen von Künstlern, Filmmachern, Autoren und Nachrichtenmedien gegen große KI-Spieler wie OpenAI. Diese Kläger behaupten, dass das Training von KI-Modellen mit urheberrechtlich geschütztem Material ohne Genehmigung als Diebstahl angesehen werden sollte. Vertreter der KI-Industrie argumentieren hingegen, dass das Training als „fair use“ gelte, da es neue, kreative Inhalte erzeugt, ohne die bestehenden Werke direkt zu reproduzieren oder zu ersetzen. Das aktuelle Umfeld zeigt, dass die juristischen Debatten über KI-Training und Urheberrechte zunehmend intensiver werden. Kürzlich verklagte Disney das KI-Bildgenerierungsunternehmen Midjourney, weil es bekannte Charaktere aus Disney-Filmserien wie „Star Wars“ und „The Simpsons“ ohne Erlaubnis verwendet habe. Richter Chhabria und Alsup haben in ihren Urteilen wichtige Punkte zur Debatte um KI-Training und Urheberrechte hervorgehoben. Während Chhabria die Kläger kritisierte, ihre Argumentation nicht ausreichend zu stützen, betonte Alsup die transformative Natur der KI-Modelle. Diese Entscheidungen unterstreichen die Notwendigkeit, die rechtlichen Rahmenbedingungen für KI-Training klarzustellen, um sowohl die Rechte der Schöpfer zu schützen als auch die Innovation in der KI-Technologie zu fördern. Die Rechtssituation bleibt jedoch komplex und unklar. Experten und Branchenvertreter diskutieren weiterhin darüber, wie der rechtliche Status von KI-Training definiert werden sollte. Viele sehen die KI-Technologie als eine wichtige Entwicklungsmöglichkeit, während andere befürchten, dass sie den Markteintritt für menschliche Kreativität erschweren könnte. Die Urteile von Chhabria und Alsup sind wichtige Meilensteine, aber sie zeigen auch, dass die juristische Auseinandersetzung mit KI-Training und Urheberrechten erst am Anfang steht.