RIKEN, Fujitsu und NVIDIA bauen gemeinsam Supercomputer FugakuNEXT auf
RIKEN, Japans führende Forschungseinrichtung, hat gemeinsam mit Fujitsu und NVIDIA den Startschuss für FugakuNEXT gegeben, den Nachfolger des weltweit führenden Supercomputers Fugaku. Auf der FugakuNEXT International Initiative Launch Ceremony in Tokio am 22. August kündigten die Partner eine strategische Zusammenarbeit an, um eine neue Generation von Hochleistungsrechnen zu entwickeln, die nicht nur Geschwindigkeit, sondern auch Relevanz für nationale Forschungsziele wie Klimamodellierung, Katastrophenvorsorge, Arzneimittelentwicklung und fortschrittliche Fertigung verbindet. Im Gegensatz zu reinen Leistungssteigerungen zielt das Projekt auf eine ganzheitliche Integration von Simulation und künstlicher Intelligenz (KI) ab. Die Entwicklung erfolgt in enger Kooperation zwischen RIKEN, Fujitsu und NVIDIA, wobei die japanische Seite die technologische Vision und die nationale Agenda prägt. FugakuNEXT wird eine hybride AI-HPC-Architektur nutzen, die Fujitsu-MONAKA-X-CPU-Technologie mit NVIDIA-GPU-Architekturen über NVLink Fusion verbindet – eine neue Siliziumtechnologie, die hochbandbreite Kommunikation zwischen Prozessoren ermöglicht. Die Plattform basiert auf der gesamten NVIDIA-Software-Stack-Ökosystem, einschließlich CUDA-X-Bibliotheken wie cuQuantum für Quantensimulation, RAPIDS für Datenwissenschaft, TensorRT für performante Inferenz und NeMo für die Entwicklung großer Sprachmodelle. Diese Infrastruktur soll Forschern und Unternehmen weltweit neue Möglichkeiten eröffnen, etwa durch automatisierte Hypothesengenerierung, Codeerstellung und experimentelle Simulation. RIKEN, Fujitsu und NVIDIA arbeiten gemeinsam an Softwareentwicklungen wie Mixed-Precision-Computing, kontinuierlicher Benchmarking-Tools und Leistungsoptimierung, um die Effizienz und Nutzbarkeit des Systems zu maximieren. Unterstützt durch das japanische Bildungs-, Kultur- und Wissenschaftsministerium (MEXT) wird FugakuNEXT nationale Hochschulen, Behörden und Industriepartner versorgen und so eine nationale Forschungsinfrastruktur stärken. Das Projekt markiert einen Wendepunkt in der japanischen Supercomputing-Strategie: Es verbindet souveräne Technologieentwicklung mit globaler Kooperation und setzt auf eine langfristige wissenschaftliche Führungsrolle. Die Initiative beantwortet auch die Aufforderung von NVIDIA-CEO Jensen Huang, die KI-Revolution auf japanischem Boden zu gestalten – mit eigenem Infrastruktur- und Innovationspotenzial. Industrieexperten sehen in FugakuNEXT nicht nur ein technologisches Meisterwerk, sondern einen globalen Leitfaden für die Zukunft von Wissenschaft und Industrie. Fujitsu positioniert sich als Schlüsselakteur in der nationalen Digitalisierung, während NVIDIA seine Rolle als KI-Plattform-Enabler weiter ausbaut. Die Kooperation zeigt, wie öffentliche Forschungsinstitute, Technologiekonzerne und staatliche Politik gemeinsam die Grenzen der wissenschaftlichen Innovation erweitern können – und Japan erneut an der Spitze der globalen Hochleistungsrechnen-Entwicklung positioniert.