OpenAI zeigt interne AI-Tools für Vertrieb, HR und Support
OpenAI hat auf der DevDay-Konferenz in San Francisco detaillierte Einblicke in seine internen KI-Tools für den Arbeitsalltag gegeben. Scotty Huhn, Mitglied des Teams, das Werkzeuge für Vertrieb, Kundenservice und Operations entwickelt, stellte drei interne Systeme vor: GTM Assistant, OpenHouse und Support Agent. Alle drei sind derzeit ausschließlich für den internen Gebrauch bei OpenAI gedacht, doch die Frage, ob sie jemals als externe Softwareprodukte angeboten werden, blieb offen – Huhn wich daraufhin mit der Bemerkung aus, es sei noch zu früh, um Entscheidungen zu treffen. Dennoch weckt die Präsentation Spekulationen, dass OpenAI möglicherweise in Zukunft selbst SaaS-Lösungen anbieten könnte, ähnlich wie Slack, das einst aus einem Spieleunternehmen hervorging und später für 30 Milliarden Dollar von Salesforce übernommen wurde. Der GTM Assistant unterstützt das Go-to-Market-Team bei Kundengesprächen, Demo-Vorbereitungen und Follow-ups. Die KI wurde anhand von Erfahrungen einer herausragenden Vertriebsmitarbeiterin namens Sophie und etwa 100 realen Kundendemos trainiert. Diese Wissensbasis ist nun über das gesamte Team von mehr als 400 Mitarbeitern verbreitet, und Rückmeldungen von Nutzern werden kontinuierlich in das System eingespeist, um es zu verbessern. OpenHouse ist ein internes HR-Tool, das Informationen aus Slack, Workday und anderen Plattformen nutzt, um Mitarbeiter besser miteinander zu verbinden und Unternehmensrichtlinien transparenter zu machen. Huhn berichtete, dass er während einer Geschäftsreise nach New York mit Hilfe von OpenHouse Kollegen fand, die wertvolle Kontakte und Fachwissen zu bestimmten Kunden besaßen – ein klares Beispiel für verbesserte Zusammenarbeit durch KI. Der Support Agent optimiert die Kundensupport-Abwicklung, insbesondere nach massiven Nutzungssteigerungen, etwa bei der Einführung des Bildgenerierungstools im Frühjahr. Die Zahl der Support-Tickets stieg stark an, doch durch den Einsatz des Agents stieg die Ticket-Deflection-Rate deutlich – mehr Anfragen wurden automatisch gelöst, und die Kundenzufriedenheit stieg. Die KI lernt kontinuierlich aus Interaktionen und schließt Wissenslücken durch Rückmeldungen in Evaluationsprozesse ein. Huhn betonte, dass die zugrundeliegenden Fähigkeiten für diese Tools nicht aus dem Nichts entstanden seien, sondern aus menschlichem Know-how – insbesondere aus der Arbeit von Mitarbeitern wie Sophie. Sein Appell an die Zuschauer: „Find your Sophie“ – also: identifiziere die besten menschlichen Experten in deinem Unternehmen und nutze KI, um deren Wissen zu skalieren. OpenAI setzt weiterhin auf externe Tools wie Salesforce (Sales Cloud), Workday (HR), Slack (Kommunikation) und Databricks (Datenlager), zeigt aber Offenheit für eine Kombination aus Build- und Buy-Strategien. Die Präsentation unterstreicht, dass OpenAI nicht nur KI-Modelle entwickelt, sondern auch eine neue Art von intelligenten Arbeitswerkzeugen für Unternehmen schafft – mit potenziell großem Einfluss auf die Zukunft der Produktivität. Industrieanalysten sehen in den Tools ein klares Signal: OpenAI positioniert sich nicht nur als KI-Plattform, sondern als Vorreiter im Bereich „AI-powered enterprise operations“. Die Fähigkeit, menschliches Expertenwissen in skalierbare KI-Systeme zu überführen, könnte für viele Unternehmen zukünftig entscheidend werden. Ob OpenAI diese Tools jemals kommerzialisiert, bleibt abzuwarten – doch die technologische Grundlage dafür ist bereits vorhanden.