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KI-Tool entdeckt riskante und unwirksame Vertragsklauseln

vor 6 Tagen

Ein Team von Computerwissenschaftlern der New York University (NYU) hat ein KI-gestütztes Werkzeug namens ContractNerd entwickelt, das darauf abzielt, gefährliche und rechtlich nicht durchsetzbare Klauseln in Verträgen zu erkennen. Häufige Verträge zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern oder Vermietern und Mieter enthalten oft vage oder ungerechte Bestimmungen, die die zweite Partei benachteiligen. Beispielsweise ist die Formulierung „Mieter muss schriftliche Ankündigung zur Auszugzeit zu einem angemessenen Zeitpunkt geben“ unklar, da „angemessen“ nicht definiert ist. Ähnlich problematisch sind breite Nichtkonkurrenzvereinbarungen in Arbeitsverträgen, die in vielen US-Bundesstaaten nicht rechtlich durchsetzbar sind. ContractNerd nutzt große Sprachmodelle (LLMs), um Verträge zu analysieren und Klauseln in vier Kategorien einzuteilen: fehlende Klauseln, rechtlich nicht durchsetzbare Klauseln, rechtlich korrekte Klauseln und rechtlich zulässige, aber riskante Klauseln – letztere werden als „hohes Risiko“, „mittleres Risiko“ oder „niedriges Risiko“ klassifiziert. Die Forscher sehen das Tool als Werkzeug, das sowohl Vertragsverfasser als auch Unterzeichner bei der Einschätzung von rechtlichen Risiken unterstützt. „Viele von uns müssen Verträge lesen und entscheiden, ob sie unterschreiben sollen, aber nur wenige haben juristische Ausbildung“, sagt Dennis Shasha, Senior-Autor der Studie und Silver-Professor für Informatik an der Courant Institute of Mathematical Sciences. „ContractNerd analysiert Verträge auf fehlende, einseitige, illegale oder mehrdeutige Klauseln und schlägt Verbesserungen vor.“ Das System berücksichtigt regionale Rechtsvorschriften und nutzt Datenquellen wie Thomson Reuters Westlaw, Justia (für Standardmietverträge) und Agile Legal (eine umfassende Sammlung rechtlicher Klauseln), insbesondere für Verträge aus New York City und Chicago. Die Wirksamkeit wurde anhand mehrerer Tests evaluiert: Erstens erreichte ContractNerd die höchsten Genauigkeitswerte bei der Vorhersage, ob Klauseln in Gerichtsverfahren nicht durchsetzbar wären. Zweitens bewerteten unabhängige Laien die Ausgaben von ContractNerd und der Konkurrenzsoftware goHeather – blind, um Bias zu vermeiden – und wählten ContractNerd als überlegen. Drittens bewertete der NYU-Rechtsprofessor Clayton Gillette beide Systeme qualitativ, insbesondere bei einfachen Klauseln wie „Keine Haustiere erlaubt“ bis hin zu komplexen wie „Mieter trägt alle Anwaltskosten bei Vertragsbruch“. Gillette fand, dass ContractNerd umfassender war, goHeather jedoch leichter verständlich. Shasha betont: „Verträge sind juristisch, aber auch fair für beide Seiten.“ Er plant, das Tool auf weitere Regionen auszuweiten. Die Forschung wurde in der Zeitschrift Electronics veröffentlicht. Neben Shasha waren Musonda Sinkala und Yuge Duan, damals NYU-Graduierte, sowie Haowen Yuan, ein NYU-Student, an der Entwicklung beteiligt. ContractNerd könnte zukünftig dazu beitragen, unfaire Verträge zu verhindern und rechtliche Streitigkeiten zu reduzieren. Experten sehen das Werkzeug als bedeutenden Schritt hin zu einer gerechteren Vertragspraxis, besonders für Personen ohne juristischen Hintergrund. Die Integration von KI in die Rechtspraxis wird zunehmend diskutiert – insbesondere, wenn sie den Zugang zu Rechtssicherheit verbessert.

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