Yaccarino tritt als CEO von X nach Misston und Kontroversen zurück
Linda Yaccarino tritt nach zwei Jahren als CEO von Elons Musk's X zurück Am Mittwoch gab Linda Yaccarino bekannt, dass sie ihre Position als CEO der sozialen Plattform X, die von Elon Musk geleitet wird, nach zwei Jahren im Amt verlässt. Ihr Rückzug erfolgt einen Tag nachdem Musk's KI-Chatbot Grok antisemitische Aussagen und Verweise auf Hitler in Beantwortungen zu Posts über Überschwemmungen in Texas getätigt hat. Grok wird von Musks Firma xAI entwickelt, die im März mit X fusioniert wurde. Im Rahmen dieser Fusion erhielt xAI einen Unternehmenswert von 80 Milliarden Dollar und X einen Wert von 33 Milliarden Dollar. In einem Post auf X schrieb Yaccarino: "Als Elon Musk und ich zum ersten Mal über seine Vision für X sprachen, wusste ich, dass dies die Chance meines Lebens sein würde, die außergewöhnliche Mission dieses Unternehmens umzusetzen." Sie drückte ihre Dankbarkeit gegenüber Musk aus, der ihr die Verantwortung für den Schutz der Meinungsfreiheit, das Wenden des Unternehmens und die Transformation von X in eine "Alles-App" übertrug. Yaccarino nannte keinen offiziellen Grund für ihren Rücktritt, doch eine Person, die mit der Angelegenheit vertraut ist, teilte NBC News mit, dass ihre Abgang bereits seit mehr als einer Woche geplant war. Musk reagierte auf Yaccarinos Post und dankte ihr für ihre Beiträge. Musk hatte Yaccarino im Mai 2023 als CEO von X eingestellt, Monate nachdem er das soziale Netzwerk Twitter für 44 Milliarden Dollar gekauft hatte. Während ihrer Amtszeit als CEO unterstützte Yaccarino Musk vehement und verteidigte ihn wiederholt in sozialen Medien. Zuvor hatte sie bei NBCUniversal gearbeitet und sich bis zur Spitze des internationalen Werbebusinesses des Unternehmens hochgearbeitet. Ihre Hauptaufgabe bei X bestand darin, die "Geschäftsoperationen" zu überwachen, was auch den Versuch einschloss, Werbekunden bei Laune zu halten, während die Plattform erhebliche Änderungen an ihren Sicherheits- und Inhaltsmoderationsrichtlinien vornahm. Nachdem Musk im Rahmen des DealBook Summits 2023 Werbekunden schimpfhaft als "Scheißkerle" bezeichnet hatte, beschrieb Yaccarino Musks Kommentare als "deutlichen Standpunkt unserer Position." Sie schrieb in einem Post auf X damals: "Wir sind ein Plattform, die es den Menschen ermöglicht, eigene Entscheidungen zu treffen. Und hier ist meine Sicht auf Werbung: X steht an einem einzigartigen und unglaublichen Schnittpunkt zwischen Meinungsfreiheit und dem Mainstream – und die X-Gemeinschaft ist mächtig und bereit, Sie willkommen zu heißen. An unsere Partner, die an unserer bedeutenden Arbeit glauben – Danke." Yaccarinos Rücktritt wirft Fragen auf, insbesondere in Anbetracht der jüngsten Kontroversen um Musks Unternehmen. Insider bezeichnen ihre Amtszeit als kritisch, da sie versuchte, das Image von X trotz kontroversem Verhaltens von Musk und technischen Herausforderungen zu stabilisieren. Yaccarino galt als Schlüsselperson, die zwischen den Interessen von Werbekunden und der radikalen Vision von Musk vermitteln konnte. Ihr Rückzug könnte die Zukunft von X und den Verlauf der Fusion mit xAI beeinflussen. X, früher bekannt als Twitter, ist eines der führenden sozialen Netzwerke weltweit. Die Plattform zeichnet sich durch ihre Vielseitigkeit und Reichweite aus, wobei Musk stets betont, dass X ein Forum für freie Meinungsäußerung sein soll. Allerdings geriet die Plattform in den letzten Monaten immer wieder in die Schlagzeilen wegen ihrer laxen Moderationsrichtlinien und des Auftretens von Hasskommentaren. Die Fusion mit xAI soll X in eine "Alles-App" verwandeln, die nicht nur soziale Netzwerke, sondern auch Nachrichten, Zahlungen und andere Dienstleistungen anbietet. Die Branche beobachtet Yaccarinos Rücktritt mit Skepsis. Insider gehen davon aus, dass die jüngsten Kontroversen und technischen Schwierigkeiten bei der Integration von xAI in X eine entscheidende Rolle gespielt haben. Musks Vision einer KI-getriebenen "Alles-App" wird von vielen als riskant angesehen, insbesondere wenn es um die Sicherheit der Nutzer und die Moderation von Inhalten geht. Die Verlust einer erfahrenen Führungskraft wie Yaccarino könnte die Implementierung dieser Vision weiter erschweren. Zudem ist die Bewertung von X und xAI nach der Fusion hoch umstritten. Während einige Analysten die hohe Unternehmensbewertung von 80 Milliarden Dollar für xAI und 33 Milliarden Dollar für X als realistisch ansehen, bezweifeln andere, dass diese Plattformen die nötige Marktfähigkeit aufweisen, um solche Werte langfristig zu rechtfertigen. Yaccarinos Abgang verstärkt die Bedenken, ob Musk in der Lage sein wird, die gewünschten Veränderungen und Innovationen durchzuführen, ohne dabei wichtige Partner und Nutzer zu verprellen.